Das 1975 erbaute Feuerwehrhaus in der Bahnhofstraße platzt aus allen Nähten und weist bauliche Mängel auf. Kommandant Joachim Theurer hofft auf einen baldigen Neubau. Foto: Köncke

Kommandant Joachim Theurer fordert in Kernstadt Neubau in naher Zukunft.

Altensteig - Wie viele Einsatzkräfte hat die Feuerwehr Altensteig? Sind alle tagsüber erreichbar? Gibt es genügend Löschfahrzeuge? Wie viel Zeit verstreicht ab Alarm? Darüber hat Kommandant Joachim Theurer den Gemeinderat informiert.

Die Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, für eine leistungsfähige Feuerwehr zu sorgen und Bedarfspläne aufzustellen. In Altensteig war das zuletzt im Jahr 2007 der Fall, sodass eine Aktualisierung nach zehn Jahren angezeigt erscheint.

Enthalten sind in der umfassenden Aufstellung unter anderem die Mannschaftsstärke aller neun Abteilungen, die technische Ausstattung mit Fahrzeugen und Geräten, wo "besondere Gefahren" auftreten könnten – in der Kernstadt zum Beispiel bei der Versuchs- und Lackieranlage der Firma Boysen, in Walddorf, weil es Bereiche gibt, in denen keine 800 Liter Löschwasser pro Minute aus dem Ortsnetz entnommen werden können und in Wart, weil Wohngebiete mit Flüssiggas aus oberirdischen Tanks versorgt werden.

Aktuell hat die Feuerwehr der Gesamtstadt 242 Einsatzkräfte – die meisten in der Kernstadt (53), in Walddorf (42), Wart (30) und Spielberg (29), die wenigsten in Garrweiler (11), Berneck (12) und Hornberg (14). Ausgestattet sind die Abteilungen mit insgesamt 18 Fahrzeugen, die teilweise 15 und mehr Jahre auf dem Buckel haben, wie ein TLF 16/25 aus dem Jahr 1991, das im nächsten Jahr durch ein LF 10/20 ersetzt wird und ein TSF von 1988, für das ein Gebrauchtfahrzeug angeschafft werden soll.

Wie ist es mit dem baulichen Zustand der bestehenden Gerätehäuser bestellt? In der Kernstadt müsste man laut Theurer das 1975 erbaute Feuerwehrhaus in der Bahnhofstraße "in naher Zukunft" durch einen Neubau ersetzen. Erhaltungsmaßnahmen seien in den vergangenen Jahren nur bedingt ausgeführt worden. "Außerdem platzt es aus allen Nähten."

In Hornberg sollte geklärt werden, wo sich die Blauröcke im Mehrzweckgebäude umziehen können. In Überberg ist die Zahl der Einsatzkräfte stark angestiegen. Folglich braucht man weitere Sozialräume (Trennung von Männern und Frauen).

Nachdem das Mehrweckgebäude in Walddorf verkauft wird, benötigt die Abteilung einen neuen Standort. Ein Neubau mit zwei Stellplätzen ist in Planung. In Wart wird voraussichtlich im nächsten Monat das neue Gerätehaus eingeweiht.

In den anderen Abteilungen der Gesamtstadt seien lediglich "normale Gebäudeunterhaltungsmaßnahmen" erforderlich.

Wie sieht es mit der Tagesverfügbarkeit an Arbeitstagen aus? In Altensteig-Stadt ist sie laut Statistik gewährleistet, ebenso in Spielberg, Überberg und Walddorf. Für Wart gilt das nur eingeschränkt.

Die Alarmierung der benachbarten Feuerwehren Wenden und Ebershardt würde laut Theurer die Situation nicht verbessern, weil auch in diesen Orten tagsüber nur wenige Einsatzkräfte verfügbar seien.

In Altensteigdorf, Berneck, Garrweiler und Hornberg sei man bei der Brandbekämpfung stark auf umliegende Feuerwehren angewiesen.

Zum Schluss seiner Bestandsaufnahme ging Theurer kurz auf die "Orbit Studie" ein. Sie besagt dass Personen, die im Brandrauch liegen, spätestens nach 17 Minuten reanimiert werden müssen.