Athen ist das Ziel der Merkel-Delegation, zu der auch Hans-Joachim Fuchtel gehört. Foto: Messinis

Als Beauftragter der Kanzlerin Mitglied der offiziellen Delegation. Weitergabe von Wissen.

Nordschwarzwald / Berlin - Wenn Angela Merkel heute in Athen ist, wird der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel dabei sein. Als Beauftragter für die Deutsch-Griechische Versammlung (DGV) gehört der hiesige Bundestagsabgeordnete der Delegation der Bundeskanzlerin an.

Fuchtel wurde Ende vergangenen Jahres zusätzlich zu seiner Aufgabe als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin Ursula von der Leyen von der Bundeskanzlerin zu ihrem Beauftragten für die DGV berufen. Darunter versteht man die Zusammenarbeit im Rahmen eines Netzwerks deutscher und griechischer Kommunal- und Regionalpolitiker sowie der Kräfte aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Sie unterstützt den griechischen Reformprozess durch sogenannte "Know-how-Partnerschaften" zwischen Kommunen, Regionen, Wirtschaftskammern und gesellschaftlichen Gruppen von der lokalen Ebene her und beruht auf einer Vereinbarung der Bundeskanzlerin mit dem ehemaligen griechischen Ministerpräsidenten über die Intensivierung der Zusammenarbeit aus dem Jahre 2010.

Ein Durchbruch zum Erfolg dieser Arbeit gelang durch Aktivitäten von Gemeinden, Städten, Landkreisen und Regionen. Deren kommunale Spitzenverbände hatten früh ihre Bereitschaft zur Mitwirkung signalisiert. Auch die politischen Stiftungen aller Parteien sind zwischenzeitlich wieder alle in Griechenland im Dialog. "Sowohl in Griechenland als auch in Deutschland hat sich in den letzten Monaten ein sehr reges Interesse an dieser Art der Zusammenarbeit entwickelt", berichtet Fuchtel. Sein Dank gelte vor allem den Gemeinden, Städten und Landkreisen in Deutschland, durch deren Engagement das Ganze nur möglich sei.

Es zeige sich, dass die in den Kommunen vorhandene Expertise und Erfahrung bei der Bewältigung der Krise von höchstem Wert sei. Die konkrete Weitergabe solchen Wissens werde von den griechischen Kommunen und Regionen zwischenzeitlich immer stärker nachgefragt.

Der Nordschwarzwald pflegt bereits seit einigen Wochen einen solchen Austausch mit der Insel Kreta. Wie etwa die Reise des Freudenstädter Landrats Klaus Rückert kürzlich gezeigt habe, gebe es viele Ansatzpunkte, die vor Ort dazu beitragen können, Griechenland aus der Krise zu helfen, so Fuchtel. Wenn die Infrastruktur verbessert werde, führe das in der Regel zur Stimulierung von Investitionen und löse weitere wirtschaftliche Prozesse aus. Es bestehe auch ein riesiges Interesse am dualen Ausbildungssystem, das es in dieser Form bislang in Griechenland nicht gebe.

Die Abfallwirtschaft des Landkreises Calw betreibt laut Fuchtel den Know-how-Austausch bereits in der Praxis. Der Gouverneur von Kreta werde demnächst im Schwarzwald wegen weiterer Absprachen erwartet. In Vorbereitung seien auch Möglichkeiten für Saisontätigkeiten von Fach-Servicekräften.