Die Zahl der Einbruchsdiebstähle ist im Altensteiger Stadtgebiet rückläufig (Symbolfoto). Foto: Gebert

Polizeihauptkommissar legt Altensteiger Gemeinderat Kriminalitätsstatistik vor. Weniger Einbrüche.

Altensteig - 313 Straftaten wurden im Jahr 2017 im Altensteiger Gesamtstadtgebiet aktenkundig. Das ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Polizeihauptkommissar Dieter König stellte dem Gemeinderat die Kriminalitätsstatistik vor.

Der Chef des Altensteiger Polizeipostens warnte die Ratsmitglieder gleich zu Beginn seiner Ausführungen, zu viel in die Aufstellung hinein zu interpretieren – die niedrigen Fallzahlen seien nicht dazu geeignet, einen tatsächlichen Trend festzustellen. So sei die hohe Zahl von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (21) dem Umstand geschuldet, dass einer der Täter sich im Lauf der Jahre einer ganzen Reihe von Vergehen schuldig gemacht habe, die aber alle erst im vergangenen Jahr bekannt wurden und demzufolge gesammelt in die Statistik von 2017 einflossen. Der Mann sitze momentan in Untersuchungshaft.

Die Zahl der Einbruchsdiebstähle ist rückläufig. Das könne man darauf zurückführen, dass die Polizei eine osteuropäische Bande aus dem Verkehr gezogen habe, die auch im Raum Altensteig tätig war, zum anderen zeige wohl auch der "erhöhte Kontrolldruck" vor Ort Wirkung.

Den Spitzenplatz unter den Delikten nehmen einfache Diebstähle ein – 75 wurden 2017 angezeigt. Es folgen 68 "sonstige" Straftaten, darunter 37 Sachbeschädigungen, sowie 58 Rohheitsdelikte. Des Weiteren zählten die Beamten des Altensteiger Polizeipostens 38 Vermögens- und Fälschungsdelikte, 33 schwere Diebstähle, die bereits erwähnten 21 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, zwölf Rauschgiftdelikte, sieben Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze und eine "Straftat gegen das Leben". Dabei hatte ein Hund eine Frau angesprungen, die daraufhin so unglücklich stürzte, dass sie später im Krankenhaus starb. "Das wurde als fahrlässige Tötung bearbeitet", berichtete König.

Von den 175 ermittelten Tätern waren 143 männlich. Kinder waren elf dabei, Jugendliche 26 und Heranwachsende 18. 125 Täter hatten einen deutschen Pass. Mit Asylbewerbern habe es in Altensteig keine nennenswerten Probleme gegeben – "mit den Familien sowieso nicht, und die jungen Männer sind meist anderswo unterwegs."

Nach dem Alb-Donau-Kreis und dem Enzkreis (ohne Pforzheim) sei der Kreis Calw der drittsicherste in Baden-Württemberg. Altensteig wiederum sei im Kreis Calw 2017 die Stadt mit der fünfthöchsten Kriminalitätsrate – hinter Bad Wildbad, Nagold, Calw und Dobel – gewesen.

Den Postenchef mitgerechnet, tun in Altensteig derzeit fünf Polizeibeamte und eine -beamtin Dienst. Einen großen Teil der Arbeit machten Zeugenvernehmungen aus, erklärte König. Des Weiteren komme es immer häufiger vor, dass Menschen ins Gefängnis müssen, weil sie Raten einer Geldstrafe nicht bezahlen können. Handle es sich dabei um Männer, könnten diese einigermaßen unkompliziert nach Rottenburg oder Stammheim überstellt werden. Frauen hingegen müssten nach Bühl oder Schwäbisch Gmünd gebracht werden. "Mit Fahrt und Übergabemodalitäten sind da zwei Kollegen fast einen ganzen Arbeitstag unterwegs", rechnete König den Stadträten vor.

Abschließend ging der Polizeihauptkommissar auch noch kurz auf die Unfallzahlen ein: 257 habe es 2017 auf Altensteiger Gemarkung gegeben. Todesopfer seien keine zu beklagen gewesen. Sechs Personen wurde schwer, 41 leicht verletzt.

König dankte der Altensteiger Stadtverwaltung – man habe einen "kurzen Draht", die Zusammenarbeit sei unkompliziert. Bürgermeister Gerhard Feeß gab das Kompliment zurück und trug König Grüße an dessen Kollegen auf.