Hausens Bürgermeister Philipp Lotter würdigt Helga Kudlacz mit der Landesehrennadel. Foto: Gudrun Gehr

Für ihr mehr als 30-jähriges Engagement als Leiterin des Altennachmittags in Hausen hat Helga Kundlacz eine Ehrung des Landes erhalten.

Im Jahr 1989, also vor 36 Jahren, hatte Helga Kundlacz die Leitung des ökumenischen Altennachmittages in Hausen übernommen. Nunmehr gab es zwei gewichtige Gründe für eine große Feier beim regelmäßigen Altennachmittag in Hausen. Zum einen gab es ein goldenes Jubiläum: Der 1975 gegründete Altennachmittag feiert sein 50-jähriges Bestehen, zum anderen erhielt die langjährige Betreuerin Helga Kundlacz die Landesehrennadel für ihre langjährige verantwortungsvolle und treue Tätigkeit.

 

Im Sommer hatte sie die Leitung des Hausener Altennachmittag bei einer großen Grillparty vor der Kirche in Hausen an ihre Nachfolgerin Marietta Metzger weitergegeben. Helga Kundlacz hatte innerhalb ihrer Amtszeit 396 Nachmittage ausgerichtet, es gab 72 Ausflüge und 36 Grillfeste unter ihrer Regie. Ebenfalls organisierte sie zahllose Adventsfeiern. Im Übrigen war für die Unterhaltung der Senioren beim beliebten Altennachmittag immer gesorgt.

Landesehrennadel für Helga Kundlacz

Die zwischenzeitlich verstorbene Organisatorin Heidi Kummerer hatte sogar ein „Altenchörli“ ins Leben gerufen, das über viele Jahre ein fester Bestandteil der kurzweiligen Nachmittage der Senioren war. Dieses Mal sorgte das Duo „Handgmacht“ mit Eberhard Seger an der Gitarre und Luthold Rümmele am Akkordeon für die musikalische Umrahmung.

Nach der Begrüßung durch die neue Vorständin Marietta Metzger sprach Diakonin Rebekka Tetzlaff Worte zur Andacht. Für sie war der Senioren-Treff ein „Ort der Kreativität und des gelebten Christentums“. Nach dem gemeinsamen Anstoßen mit einem Glas Sekt gab es eine unerwartete Ehrung für die völlig überraschte Kundlacz, die trotz ihrer offiziellen Verabschiedung bei den regelmäßigen Altennachmittagen natürlich noch immer mithilft.

Im bis zum letzten Platz gefüllten katholischen Gemeindehaus waren Bürgermeister Philipp Lotter, Alt-Bürgermeister Martin Bühler, der SPD-Landesabgeordnete Jonas Hoffmann sowie zahlreiche Vertreter der politischen Gemeinde und Kirchenvertreter anwesend. Ein schriftlicher Festtagsgruß kam vom langjährigen Hausener Pfarrer Hermann Bindner. Lotter sprach ein Grußwort und würdigte das Jubiläum des Altennachmittages als ein halbes Jahrhundert gelebten Miteinanders. Er sagte: „Dies ist eine Institution, ein Stück gelebte Menschlichkeit, ein Ort der Begegnung, der Freundschaft und der Erinnerung“.

Ein solches Jubiläum könne nur durch Menschen entstehen, die sich mit Herz und Verstand für andere einsetzten, weil es ihnen ein echtes Anliegen sei. Er würdigte die ehemalige Leiterin: „Sie hat mit organisatorischem Geschick, einem offenen Ohr, mit einem großen Herzen und einem beachtlichen Durchhaltevermögen die Nachmittage geprägt“. Für viele Senioren sei der Termin ein Stück Zuhause. Lotter sagte: „Im Namen des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, überreiche ich Ihnen die Landesehrennadel.“ Ebenfalls gab es eine Ehrenurkunde. Dies sei eine Ehrung, die Menschen erhalten, die sich langjährig und herausragend ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagiert haben. Der Vorschlag für die Ehrung stammte von Elmar Vogt, der die Gemeinde auf das jahrzehntelange Wirken aufmerksam machte. Lotter dankte Kundlacz für ihr Lebenswerk. Vogt, ebenfalls langjährig engagierter Bürger aus Hausen, war beim Termin nicht anwesend. Augenzwinkernd vermuteten einige Teilnehmer: „Der ist zu jung, um hier zu sein.“

Völlig perplex freute sich die Geehrte und sagte: „Wo sind die 36 Jahre geblieben? Der Altennachmittag war immer wichtig für mich“. Auch der Blumenstrauß erfreute sie, sie meinte: „So schöne Blumen habe ich schon lange nicht mehr bekommen“. Auch für die Helferinnen der Veranstaltung hatte Lotter einen Gutschein für einen gemeinsamen Restaurantbesuch dabei.

Rückschau auf 50 Jahre in einem Diavortrag

Kundlacz moderierte die Diaschau mit einem Rückblick auf die Höhepunkte des Altennachmittags. Hoch erfreut war man immer über die Besuche der Senioren in Hausen bei Brugg in der Schweiz oder die Gegenbesuche. Viele Halbtags-Ausflüge erfolgten ins Umland, auch per Schiff. Zu den Altennachmittagen anlässlich des Hebelfestes erheiterten regelmäßig die „Vreneli und „Hanseli“ aus dem Hausener Kindergarten in ihren Trachten den Nachmittag, auch die Kindertrachtengruppe aus Zell unterhielt öfters beim Treffen. Kundlacz sagte: „ Dank unseres Helferteams und der finanziellen Zuwendungen der Gemeinde und der Großmann-Stiftung können diese Treffen angeboten werden. Keiner ist zu jung oder zu alt, um nicht willkommen zu sein“.

Jedenfalls gab es für die vielen treuen Besucher des Seniorennachmittages noch viele Gründe zum Austausch und zur Erinnerung an viele gemeinsame Erlebnisse.