Am Europäischen Forum am Rhein gibt es zurzeit nicht genug Parkplätze. Das wird sich nun ändern: Der Gemeinderat Neuried hat 90 neue Stellplätze beschlossen. Foto: Archivfoto: Armbruster

Gemeinderat: Voraussichtlich keine Auswirkungen auf Natur

Altenheim - Immer wieder kommt Kritik zur Parksituation am Europäischen Forum am Rhein auf. Im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde der Beschluss gefasst, den Parkplatz des Auenwildnispfads nach Süden und Westen um rund 90 Stellplätze zu erweitern. Weiter wurde die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für die Bewirtschaftung des Parkraums zu erarbeiten.

Der Parkplatz am Auenwildnispfad wurde im Jahr 2017 als öffentlicher Parkplatz mit 93 Stellplätzen für die Besucher des Auenwildnispfads sowie für die Spaziergänger und Erholungssuchende am Rhein angelegt. Im Jahr 2019 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das Europäische Forum am Rhein eröffnet. Obwohl für das Forum am Rhein Stellplätze errichtet wurden, reichen diese insbesondere in den Sommermonaten nicht aus.

Aufgrund der Parksituation wurde nun vorgeschlagen, den Parkplatz am Auenwildnispfad um rund 90 Stellplätze für PKW und zehn Stellplätze mit Bootsanhängern zu erweitern. Die Erweiterungsfläche soll als geschotterter Parkplatz hergestellt werden. Die neuen Parkplätze sollen wiederum mit Holzleitplanken eingefasst werden.

Keine starken Auswirkungen auf die Natur

Um die Auswirkungen der geplanten Parkplatzerweiterung auf das betroffene "Natura 2000"-Gebiets zu beurteilen, wurde eine Verträglichkeitsvorprüfung vorgenommen mit dem Ergebnis, dass nach derzeitiger Planung keine erheblichen Auswirkungen zu befürchten sind. Die Beeinträchtigungen des Schutzguts Boden sowie Pflanzen- und Tierwelt soll mit der Maßnahme Enzgraben ausgeglichen werden.

Die Ausgleichsmaßnahme verfügt über ein Aufwertungspotenzial von 51 .000 Ökopunkten. Ausgeglichen werden müssen 46 .546 Ökopunkte. Die Finanzierung soll durch ein System der Parkraumbewirtschaftung erfolgen. Daher soll die Verwaltung beauftragt werden, ein Konzept dafür zu erarbeiten.

"Es wurde immer wieder angesprochen, dass es beim Thema Parken Nachholbedarf gibt", betonte Bürgermeister Tobias Uhrich und hob somit die Bedeutung der Parkraumbewirtschaftung hervor. Auch die Parkplätze beim Europäischen Forum am Rhein soll in dieses Parkkonzept einfließen, wie Uhrich erläuterte. Allerdings gelte es noch zu prüfen, ob in diesem Bereich Parkgebühren laut Gestattungsvertrag verlangt werden können. Weiter informierte Uhrich im Verlauf der Sitzung, dass seitens des Investors des Forums am Rhein ausreichend Parkplätze geschaffen wurden und dennoch der Parkdruck da sei.

Ausgleichsmaßnahmen notwendig

Jochen Strosack warf ein, dass die Gemeinde auf der Homepage Werbung für die Auenlandschaft, den Rhein und die Seen macht. Zwar sei es toll, dass das so angenommen wird, aber die Besucher kämen mit den Autos. Daher sehe er auch die Gemeinde in der Pflicht, für Parkraum zu sorgen. "Es macht auch Sinn, für diese Fläche eine einheitliche Hoheit vorzusehen", sagte Strosack. Weiter könnte sich die Gedanken machen, ob die Kosten über die Parkraumbewirtschaftung zurückgewonnen werden können.

Bernd Uebel regte an, das Parkraumkonzept auch andernorts anzuwenden, etwa im Bereich Fohlengarten oder das Konzept gar auf ganz Neuried auszudehnen. Bürgermeister Tobias Uhrich warf ein, dass mit diesem Konzept kein Geld verdient werden soll. Wie mit anderen Flächen umgegangen werden soll, gelte es noch zu prüfen und zu sehen, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt.

Bettina Dürr forderte einen kompletten Überblick über die Ausgleichsmaßnahmen, auch über den Bau des Forums am Rhein sowie der Parkplätze. Hier informierte Klaus Person, dass der Ausgleich in Ichenheim geschaffen wurde im Bereich des Sauschollens. Weiter ging Person auf die verschiedenen freiwilligen Maßnahmen ein, die 171. 000 Ökopunkte erbracht haben.