Das Luftbild vom 14. September 2004 zeigt das alte Messegelände auf dem Killesberg. Foto: dpa

Bis die alten Messeflächen auf dem Killesberg komplett aufgesiedelt sind, werden wohl noch fünf Jahre vergehen. „Frühestens im Jahr 2016“ wird auf dem früheren Messeparkplatz neben der Brenzkirche mit dem Bauen begonnen werden können, heißt es.

Stuttgart - Bis die alten Messeflächen auf dem Killesberg komplett aufgesiedelt sind, werden wohl noch fünf Jahre vergehen. „Frühestens im Jahr 2016“ wird auf dem früheren Messeparkplatz neben der Brenzkirche mit dem Bauen begonnen werden können, meint Detlef Kron, Leiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung.

Gemeint ist jenes Gelände, auf dem der Investor Franz Fürst vor Jahren eine sogenannte Fashion-Mall bauen wollte: ein Mode-Orderzentrum für Einzelhändler. Doch das Projekt, das den damaligen OB Wolfgang Schuster (CDU) beseelte, zerschlug sich. Fürst konnte die Flächen in dem geplanten Bau (Arbeitstitel: Scenario) nicht vermieten. Nicht einmal die Reduzierung der Flächen für die Mode und das Einplanen von mehr und mehr Einzelhandel retteten das Projekt. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Barkow Leibinger verschwand in der Versenkung – zuerst gefeiert, dann gefeuert. Das Grundstück hat Fürst nie gekauft. Es steht bis heute im Eigentum der Stadt Stuttgart.

Statt Scenario wird es nun fast ausschließlich Wohnungsbau geben. Im Moment denke man allenfalls noch an eine Kindertagesstätte, sagt Kron. Frühere Überlegungen, auf dem Gelände auch zusätzliche Räume für die Kirchengemeinde zu schaffen, seien kein Thema mehr.

Bei der Platzierung der Baukörper wolle man, wie schon bei den Scenario-Plänen beabsichtigt, die Landenbergerstraße ein wenig nach Westen verlegen, damit die Brenzkirche eine Art von Vorplatz erhält. Entlang der Straße am Kochenhof werde wohl eine geschlossene Bebauung vorgesehen, die auf dieser Seite keine Wohn- und Schlafräume habe, dafür möglicherweise Laubengänge mit den Eingängen zu Studentenwohnungen. Hinter dem Bauriegel könne man sich Stadthäuser vorstellen, die in der Regie von Baugemeinschaften entwickelt werden.

Viel hängt aber von dem Architektenwettbewerb ab, der soeben ausgelobt wurde und voraussichtlich nach den Sommerferien entschieden wird. Und viel hängt davon ab, wie die Ratsfraktionen sich positionieren.

Das Ansinnen der Grünen, das Gelände für Baugemeinschaften zur Verfügung zu stellen, ist auch Teil der Verwaltungsüberlegungen. Schon bei der Veräußerung der Grundstücke beim Adolf-Fremd-Weg sei die Nachfrage von Baugemeinschaften groß gewesen, sagt Kron. Inzwischen sind dort, wo einst die Messeverwaltung und das Messe-Kongresszentrum angesiedelt waren, schon diverse Gebäude entstanden.

Die SPD wird sich in der Beschlussvorlage für den Wettbewerb noch nicht 100-prozentig wiederfinden. Sie wünscht, dass die Stadt auf diesem städtischen Gelände das Angebot von bezahlbarem Wohnraum forciert und zu 50 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen vorsieht. Die Verwaltung meint bisher, dass 30 Prozent der rund 80 bis 90 Wohnungen mit Hilfe von öffentlicher Förderung finanziert werden sollen. Wenn der Wettbewerb entschieden ist, soll ein passgenauer Bebauungsplan vollendet werden.