Der männliche Faustball-Nachwuchs des TV Unterhaugstett wurde bereits mehrfach deutscher Meister, der weibliche noch nie – bis zu diesem Jahr. Denn zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte holt die U14 den Titel.
Kein Jahr ohne Meistertitel für die Unterhaugstetter Jugendfaustballer: Nachdem in den letzten Jahren der männliche Nachwuchs des TV Unterhaugstett schon in allen Altersklassen von der U12 bis zur U18 deutscher Meister wurden, waren in diesem Jahr erstmals in der Geschichte des Vereins die Mädchen an der Reihe. In allen vier Altersklassen qualifizierten sie sich zur Teilnahme an den deutschen Meisterschaften. Platz sechs bei der U18 und Platz acht bei der U16 sprangen dabei bislang als Ergebnisse heraus, wobei bei der achte Platz der U16 in Kellinghusen (Schleswig-Holstein) schon einen ersten Hinweis auf die Stärke des U14-Teams gab. Denn mit einer Ausnahme waren alle Spielerinnen noch in der U14 spielberechtigt.
Vorrunden-Aus droht
Eine Woche später bei der deutschen U14-Meisterschaft in Karlsdorf gehörte der Unterhaugstetter Nachwuchs so auch zu den Teams, denen man den Titel zutraute. Doch nach nervösem Beginn und einer Auftaktniederlage gegen die Titelverteidiger aus Schwerin war der Druck auf das junge Team schon im zweiten Vorrundenspiel groß. 6:10 stand es bereits gegen Diepenau und alle Träume schienen ausgeträumt, denn eine weitere Niederlage hätte schon das Aus in der Vorrunde bedeutet. Doch genau in diesem Augenblick zeigte sich eine der herausragenden Qualitäten der Mannschaft, die nie den Kopf in den Sand steckte. Punkt um Punkt wurde aufgeholt und der mit 13:11 gewonnen. Der zweite Satz wurde ebenso gewonnen – wie auch die folgenden Partien gegen Gastgeber Karlsdorf und Bretten.
Als Gruppenzweiter ging es am zweiten Tag gegen Leipzig, das dem Druck der jungen Unterhaugstetterinnen ebenfalls nicht standhalten konnten und mit 11:9 und 11:7 sicher bezwungen wurden.
Spektakuläre Abschlüsse
Im Halbfinale folgte gegen den Nachwuchs der besten deutschen Frauenmannschaft – Jahn Schneverdingen – das beste und spannendste Spiel des gesamten Turniers. 10:12 ging der erste Satz für den TVU verloren, 13:11 wurde der zweite knapp gewonnen. Im dritten Satz stieg die Spannung ins Unerträgliche. Lange von den Abwehrreihen dominierte Ballwechsel wechselten ab mit kurzen, die von den Schlagleuten spektakulär abgeschlossen wurden. So ging es bis 14:14 und der nächste Ball musste entscheiden. Knapp setzte den die Schlagfrau des Teams aus der Lüneburger Heide ins Aus und löste damit unbeschreiblichen Jubel auf Unterhaugstetter Seite aus. Das Finale war erreicht.
Ein ganz anderes Team
Ins Finale hatte sich ausgerechnet auch das Team Schwerin gespielt, gegen das der Auftakt am so richtig misslungen war. Aber inzwischen stand um das Trainerduo Conny Musch und Harald Sauerbrunn ein ganz anderes Unterhaugstetter Team auf dem Platz. Selbstsicher und von der eigenen Stärke überzeugt waren es bereit, den Titel zu holen. Laufstark und souverän in ihren Aktionen bildeten Emma Gentgen und Alizee Gerhardt ein wahres Abwehrbollwerk, das auch beste Angriffe entschärfte und der Zuspielerin Marlene Vogt die Bälle so vorspielte, dass diese dem Angriffsduo Luisa Pfrommer und Isabella Reutter die Bälle gut zum erfolgreichen Abschluss auflegen konnte. Auch durch eine kleine Schwächephase nach vergebenem Matchball im zweiten Satz ließ sich der TVU nicht aus der Ruhe bringen und gewann mit 11:7, 10:12 und 11:6 als erstes weibliches Unterhaugstetter Team eine deutsche Meisterschaft.