Die Klosterbrauerei investiert viel in die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Foto: © Oliver Boehmer – stock.adobe.com

Kochkurse, Rückenschulungen, Wanderungen und Ruheräume für die Mitarbeiter zahlen sich aus.

Die Gesundheit der Mitarbeiter hat in der Alpirsbacher Klosterbrauerei in den vergangenen Jahren einen sehr hohen Stellenwert erhalten. Das zahlt sich aus – vor allem in Corona-Zeiten.

Alpirsbach - Die AOK hat festgestellt, dass der Krankenstand bei der Alpirsbacher Brauerei erheblich unter dem Durchschnitt der Branche auf Landesebene und sogar auf Bundesebene liegt. Auch in Corona-Zeiten profitieren alle davon. Der Apfel am Morgen, die "Fünfzehn-Minuten-Massage" am Arbeitsplatz, der Ruheraum für den Mittagsschlaf und gemeinsame Abendspaziergänge sind nur einige der Annehmlichkeiten für die Mitarbeiter. Die Betriebliche Zusatzkrankenversicherung, die Möglichkeit, psychologischen Rat oder Sonderurlaub zu erhalten, bevor beispielsweise ein Burn-out da ist, sind die Hilfen bei besorgniserregenden Notlagen.

"Hopfel-Kreis" arbeitet Prophylaxe-Ideen aus

"Als Apothekerstochter hat das Thema Gesundheit und alles, was damit zusammenhängt, schon immer mein Leben begleitet", erklärt die Kaufmännische Leiterin Katrin Glauner, die nun eine einjährige, berufsbegleitende Fortbildung – unter dem Dach der Universität Heidelberg –im Betrieblichen Gesundheitsmanagement absolviert hat. Carl Glauner ergänzt die Intention der Firmenleitung: "Wer von seinen Mitarbeitern möchte, dass sie mit den Kunden achtsam und wertschätzend umgehen, erreicht das nur, wenn er auch selbst seine Betriebsangehörigen so behandelt."

Betriebsintern hat sich eine Gruppe freiwilliger Mitarbeiter gebildet, die gemeinsam Ideen zur Gesundheitsförderung und Prophylaxe erarbeitet und immer weiterentwickelt. Das Kind hat mit "Hopfel-Kreis" auch einen netten Namen und ein Logo bekommen, zusammengesetzt aus Hopfen, dem man durchaus gesundheitsförderliche Inhalte zuschreibt und dem Apfel, der seit jeher als gesund gilt. Letzteren gibt es jeden Donnerstagmorgen vom Hofladen in Schömberg. "Es ist eine symbolische Geste, die alle Mitarbeiter daran erinnert, auf ihre Gesundheit zu achten und die Angebote wahrzunehmen", erklärt Katrin Glauner.

Pausenraum wird schöner gestaltet

Diese Angebote sind vielfältig, so gibt es 40 Jobräder – mit Unterstell- und Lademöglichkeit in der Brauerei-, Vorträge zur gesunden Ernährung, Kochkurse, Rückenschulungen, Wanderungen, sportliche Wettbewerbe. Um den Pausenplatz schöner zu gestalten, schrieb der Familienbetrieb einen internen Wettbewerb aus und prämierte die besten Vorschläge. In die Hopfel-Box können Anregungen, Kummer und Sorgen hineingeworfen werden, auch anonym. Ein ganz besonderes Angebot ist die externe Mitarbeiterberatung bei psychischen Problemen. Hier arbeitet Alpirsbacher Klosterbräu mit Karin Beilharz zusammen, die auf dem Bachbauernhof in Alpirsbach psychosoziale Gesundheitsberatung anbietet. Die Mitarbeiter können sich hier psychologisch beraten lassen, die Brauerei erhält die Rechnung, weiß aber nicht, welcher Mitarbeiter das Angebot wahrgenommen hat.

Beschäftigung von Pflegelotse nächstes Ziel

"Das ist auch völlig unwichtig, wichtig ist einzig und allein, dass geholfen wird", sagt Glauner. Die Anschaffung von Pflegelotsen ist das nächste Ziel, das man sich gesetzt hat. Sie sollen eine Anlaufstelle für Mitarbeiter sein, die plötzlich vor dem Problem stehen, einen Angehörigen pflegen zu müssen. Und jetzt in Corona-Zeiten? Katrin Glauner erklärt: "Wir alle sind in Sachen Gesundheitsvorsorge sehr sensibilisiert, somit waren die Umsetzung der Coronavorgaben problemlos." Die Brauerei hatte schon vor Ostern genügend Masken nähen lassen und frühzeitig Desinfektionsmittel selbst hergestellt, mittlerweile wurden für alle Besprechungsräume Luftfilter angeschafft. "Ich glaube, wir waren schon vor Corona auf dem richtigen Weg und sind es jetzt auch. Zwischen den Mitarbeitern und der Geschäftsleitung herrscht ein guter Konsens, denn die Gesundheit ist uns allen wichtig", so Katrin Glauner.