An der Talsperre Kleine Kinzig liegt der Füllstand aktuell elf Meter unter dem möglichem Höchststand. Foto: Hering Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Trockenheit lässt Nachfrage spürbar ansteigen / Weniger Eigenstrom

Alpirsbach-Reinerzau. Weit mehr Wasser als geplant hat der Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK) in diesem und auch im vergangenen Jahr abgegeben.

Neben einem Blick auf das laufende Jahr standen bei der jüngsten Verbandsversammlung unter anderem auch der Geschäftsbericht und der Jahresabschluss 2017 auf der Tagesordnung.

Verbandsvorsitzender Thomas Haas, Bürgermeister von Schiltach, eröffnete die Versammlung. Geschäftsführer Maik Zinser stellte den Geschäftsbericht sowie den Jahresabschluss 2017 vor. Herausragend war die Wasserabgabe: Geplant waren 5,2 Millionen Kubikmeter, tatsächlich wurden jedoch 5,734 Millionen Kubikmeter – ein Plus von 10,32 Prozent – abgegeben. Im Erfolgsplan wurden Erträge in Höhe von etwas mehr als 370 000 Euro erwirtschaftet, die in die allgemeinen Rücklagen fließen. Dieses positive Ergebnis wurde auch durch Einsparungen und zurückgestellte Maßnahmen erzielt. Die höhere Wasserabgabemenge führte allerdings auch zu höheren Kosten. Durch das trockene Jahr konnte nicht so viel Eigenstrom erzeugt werden, sodass mehr Fremdstrom bezogen werden musste. Das führt zu Mehrkosten von 36 000 Euro. Mittel für Maßnahmen in Höhe von fast 1,3 Millionen Euro wurden in das Haushaltsjahr 2018 übertragen. Aus der Vermögensplanabrechnung ergibt sich ein Finanzierungsüberschuss von 1,11 Millionen Euro. Dem Jahresabschluss wurde einstimmig zugestimmt.

Maik Zinser stellte auch den Bericht der Geschäftsleitung für das laufende Jahr vor. Die Wasserabgabe habe – bedingt durch die anhaltende Trockenheit – deutlich angezogen. Sie liegt mit bislang fast 5,5 Millionen deutlich über dem Planansatz von 5,35 Millionen Kubikmetern. Die beiden Sturmtiefs "Burglinde" und "Friederike" haben mit ihren Zuflüssen die Bewirtschaftung entspannt. Insgesamt haben sich aber die Niederschlagsmengen in den ersten elf Monaten im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 33 Prozent verringert. Derzeit liegt das Talsperrenniveau bei 6,88 Millionen Kubikmeter und damit nur geringfügig unter dem langjährigen Mittelwert.

Zinser stellte auch die ausgeführten und noch anstehenden Baumaßnahmen vor. Dazu gehörte die Leitungsumlegung durch den Ausbau der Kreisstraße 4777 zwischen Loßburg und Schömberg mit einer Länge von über einem Kilometer. Weitere größere geplante Baumaßnahmen sind die Erneuerung der Schaltanlagen im Wasserwerksgebäude und die Erweiterung des Schlammabsetzbeckens. Einige Maßnahmen haben sich verzögert, sodass, auch durch die deutlich höhere Wasserabgabe, ein Jahresüberschuss zu erwarten ist.

Abgestimmt wurde über einen Antrag der Gemeinde Aichhalden, zum 1. Januar 2019 das Bezugsrecht von sechs auf neun Sekundenliter zu erhöhen. Diesem Antrag stimmten alle anwesenden Verbandsmitglieder zu.