Die Orgelskulptur in der Alpirsbacher Klosterkirche wurde vor zehn Jahren eingeweiht – das wird nun gefeiert. Foto: Radlwimmer Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenmusik: Matinee am Sonntag zum zehnjährigen Bestehen der Alpirsbacher Orgelskulptur

Der zehnte Geburtstag der Orgelskulptur in der Alpirsbacher Klosterkirche wird mit einer "Orgelmatinee plus Orchester" am Sonntag, 2. Dezember, ab 11.15 Uhr gefeiert.

Alpirsbach. Am ersten Advent 2008 wurde die Alpirsbacher Orgelskulptur in einem festlichen Gottesdienst "in Dienst" genommen. Seitdem begeistert sie die Kirchenbesucher in Gottesdiensten und Konzerten mit ihrer Klangschönheit. Auch die Verfahrung ist jedes Mal ein eindrückliches Ereignis. Kantorin Carmen Jauch hat zum zehnten Geburtstag der Orgel ein besonderes Programm zusammengestellt.

Mit dem Orchester Cappella Vivace unter der Leitung von Elisabeth Vöhringer und Carmen Jauch an der Orgel erklingt das Konzert in g-Moll für Orgel, Pauke und Orchester von Francis Poulenc. Das Orgelkonzert entstand im Jahr 1938 auf Wunsch von Poulencs Mäzenin Prinzessin Edmond de Polignac und stellt eine Hommage an Johann Sebastian Bach dar, wie Carmen Jauch mitteilt.

"Cappella Vivace" überrascht Besucher mit kurzem Orchesterstück

Als Poulenc das Werk im Jahre 1938 abschloss, schrieb er an die Prinzessin: "Endlich erhalten Sie Ihr Konzert. Das Wort ›endlich‹ resümiert für mich die Freude darüber, dass ich mit meinem Gewissen gänzlich im Reinen bin, mehr noch, mit meinem künstlerischen Gewissen, denn das Werk ist jetzt wirklich auf den Punkt gebracht – niemals seit ich Musik schreibe, habe ich solche Probleme gehabt, meine Ausdrucksmittel zu finden." Am 21. Juni 1939 wurde das Konzert mit Maurice Duruflé an der Orgel in Paris uraufgeführt und gehört inzwischen zu den meist gespielten Werken Poulencs.

Der Boléro von Maurice Ravel ist ein bekanntes Werk der Orchesterliteratur. Die große Beliebtheit ist wohl der ausgeklügelten Klangregie in der Orchesterfassung zu verdanken.

Wie sich Ravels Boléro an der Alpirsbacher Orgelskulptur klanglich vielseitig darstellen lässt, das werden Carmen Jauch und Beate Vöhringer vierhändig demonstrieren. Die Sonate über den 94. Psalm des Liszt-Schülers Julius Reubke zählt zu den bedeutendsten Orgelwerken des 19. Jahrhunderts. Reubke starb vor 160 Jahren mit nur 24 Jahren.

Auch wenn der 94. Psalm weder zum ersten Advent noch zum Jubiläum direkt in Bezug steht, soll die Sonate an die gelungene Symbiose von Orgelskulptur und romanischen Kirchenraum erinnern, so Carmen Jauch. "Cappella Vivace" überrascht die Besucher der Matinee noch mit einem kurzen Orchesterstück. Die Orgel wird nach dem Gottesdienst in der Alpirsbacher Klosterkirche um 10.30 Uhr verfahren. Der Eintritt zum Geburtstagskonzert ist frei. Nach der Matinee lädt die Kirchengemeinde die Besucher auf einen Apéro im Kreuzgang ein.