Windkraftanlage in Römlinsdorf hat neue Technik und bessere Effizienz. Bereits 53.000 Kilowattstunden Strom erzeugt.

Alpirsbach-Römlinsdorf - Nach knapp sechsmonatiger Bauzeit konnte das neue und größere Windrad in Römlinsdorf in Betrieb genommen werden.

Zur öffentlichen Inbetriebnahme waren beteiligte Firmen, Hersteller, die EnBW, Anteilseigner und politische Entscheidungsträger der Stadt Alpirsbach eingeladen.

Jürgen Bortloff, Geschäftsführer der Windkraft Römlinsdorf KG, erklärte, dass es sich um eine so genannte »Re-Powering-Anlage« handelt. Das heißt, eine alte Anlage wird stillgelegt und durch eine neue, größere und effizientere ersetzt. Das neue Windrad mit einer Leistung von 2310 Kilowattstunden ersetzt die alte Anlage mit 300 Kilowattstunden, die abgebaut wird und bereits nach Polen verkauft ist. Sie darf nach dem EEG-Gesetz nicht mehr in Deutschland eingesetzt werden.

Vor allem die Technik und damit die Effizienz haben sich stark verbessert. So hat der neue Rotor einen Durchmesser von 71 Metern und liefert auch bei einer Windgeschwindigkeit von zwei bis 2,5 Metern pro Sekunde noch Strom. In diesem so genannten Schwachwindbereich stand die alte Anlage noch still. Selbst bei hohen Windgeschwindigkeiten, bis 126 Meter pro Skunde liefert die neue Anlage Strom, während die alte schon bei 80 Metern pro Sekunde abschaltete.

Seit der Inbetriebnahme am 13. Dezember war das Windrad im Dauerbetrieb und lieferte bisher 53 000 Kilowatt Strom ins Netz. Der Turm setzt sich aus 84 Metern Betonteilen und 28,5 Metern Stahlrohren zusammen. Er steht auf einem Betonfundament das einen Durchmesser von 18,9 Metern hat und auf 19 verdichteten Schottersäulen ruht, die teilweise bis in eine Tiefe von fast 20 Metern reichen.

Auf die Frage von Bürgermeister Reiner Ullrich zur Brandsicherheit führte Jürgen Bortloff aus, dass diese Gefahr nahezu ausgeschlossen werden könne, weil die Römlinsdorfer Anlage getriebelos ist. Damit gebe es auch kein Getriebeöl das überhitzen und damit brennen könne, sondern nur Hydrauliköl. Es könne eigentlich nur zu Schmorschäden kommen. Das getriebelose Windrad entwickle auch deutlich weniger Geräusche.

Die Gesamtinvestitonskosten lagen bei 2,8 Millionen Euro. Darin sind die Mehrkosten für das Fundament und für die verschiedenen Untersuchungen und Gutachten enthalten. Noch bis zum 17. Mai 2014 werden Grundwasseruntersuchungen erledigt. Bislang gab es keine Beeinträchtigungen. Auch Untersuchungen der Flora und Fauna im Radius von drei Kilometern stehen noch an. So gab es Ultraschallmessungen bei Fledermauspopulationen. Das Ergebnis waren 136 Flugbewegungen von acht verschiedenen Arten, die auch alle auf der roten Liste stehen.

Diese Untersuchungen liefen bereits bei der alten Anlage über ein Jahr, ohne dass ein verendetes Tier gefunden wurde. Auch Untersuchungen zum Milan wurden erledigt. Das Ergebnis war, dass der Bereich der Windkraftanlage kein Jagdgebiet für Milane ist. Jürgen Bortloff dankte den politischen Entscheidungsträgern des Landkreises, der Stadt und der Ortschaftsverwaltung für die gute und konstruktive Mitarbeitet und Unterstützung. Insbesondere deshalb, weil es in Deutschland die schärfsten Auflagen weltweit gebe. Er merkte noch an, dass es im Frühjahr einen Tag der offenen Tür für die Bevölkerung und Interessierte geben werde.