Mit einer Millioneninvestition wurde der Maschinenpark der Roba Packaging GmbH vor einigen Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Foto: Archiv/Wiegert

Insolvenzantrag für Römlinsdorfer Firma zurückgenommen. Derzeit Ein-Schicht-Betrieb.

Alpirsbach-Römlinsdorf - Die Roba Packaging GmbH in Römslindorf ist in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und hat im Sommer Insolvenz angemeldet. Einige Wochen lang hatte denn auch der vorläufige Insolvenzverwalter in dem Unternehmen das Sagen – bis Inhaber Roman Bauernfeind den Insolvenzantrag zurücknahm.

Derzeit läuft die Produktion bei Roba Packaging wie bisher mit rund 70 Mitarbeitern, allerdings in reduziertem Umfang – im Ein-Schicht-Betrieb, wie aus dem Unternehmen auf Anfrage zu erfahren war. Roba befinde sich "in einer schwierigen Lage". Aber man sei zuversichtlich, dass sich die Lage wieder verbessere.

Als "Riesenplus" gilt dabei der moderne Maschinenpark von Roba. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Ob der Inhaber einen Verkauf anstrebt oder nicht, ist jedoch offen. Die Roba Packaging GmbH gehört zur Roba Group als Holding, Mitgesellschafter ist Roman Bauernfeind. Die Mitarbeiter der Firma im Alpirsbacher Höhenstadtteil Römlinsdorf haben turbulente Monate hinter sich, unter anderem auch mehrere Wechsel auf dem Geschäftsführerposten in kurzer Zeit. Rechtsanwalt Axel Kulas aus Stuttgart war bis Anfang September vorläufiger Insolvenzver-walter, bis Roman Bauern-feind den Insolvenzantrag zurückzog. Der Vermögenswert des Unternehmens wurde im Insolvenzverfahren mit 10,8 Millionen Euro beziffert, die Zahl der Mitarbeiter mit 68 angegeben.

Roba entwickelt und produziert Verpackungen und Displays

Die vorläufige Leitung durch einen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Rottweil am 20. Juli angeordnet und am 27. August nach der Rücknahme des Insolvenzantrags durch die Schuldnerin wieder aufgehoben.

Roba entwickelt und produziert Verpackungen und Displays. Von 2012 bis 2014 investierte das Unternehmen rund elf Millionen Euro in neue Maschinen, eine neue Lagerhalle und den vollautomatischen Warentransport in der Produktionshalle bis hin zum Lager. Technisch war Roba also für die Zukunft gerüstet. Durch die Investitionen seien die Arbeitsplätze für die nächsten zehn bis 15 Jahre gesichert, meinte denn auch 2014 der damalige Geschäftsführer Ulrich Huber.

Weshalb geriet Roba trotzdem in starke Turbulenzen? Zu späte Lieferung, Engpässe beim Materialfluss, Schwierigkeiten beim Vertrieb, abgesprungene Kunden: "Da kam eines zum anderen", sagte Axel Kulas auf Anfrage unserer Zeitung und verglich die Firma mit einem "Rolls-Royce, der ohne Reifen dasteht". Der Jahresumsatz des Unternehmens ging von rund 18 Millionen Euro in guten Zeiten auf etwa zehn Millionen Euro zurück. Im Insolvenzverfahren habe er, so Kulas, zusammen mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern den Weg des Unternehmens wieder "gangbar gemacht". Nun wird es erneut in Eigenregie geführt.