Vergabe städtischer Flächen für Nutzung von Windenergie soll möglichst objektiv erfolgen

Von Claus Wiegert

Alpirsbach. Den Grundsatzbeschluss, städtische Flächen auf dem Heilenberg und dem Rosshart als Standorte für Windenergieanlagen zur Verfügung zu stellen, hat der Alpirsbacher Gemeinderat bereits gefasst. Nun holt sich die Stadt noch einen Berater ins Boot.

Diese Funktion übernimmt die endura kommunal GmbH aus Freiburg. Ziel ist es, das Vergabeverfahren möglichst objektiv und transparent durchzuziehen. "Ohne vernünftige Beratung kann man viel falsch machen", meinte der FWV/CDU-Fraktionschef Hans-Dieter Rehm bei der jüngsten Sitzung des Alpirsbacher Gemeinderats. Die Stadt selbst werde wahrscheinlich nicht als Betreiberin von Windkraftanlagen auftreten. Letztlich bleibe wohl nur der Heilenberg übrig, die städtischen Flächen auf dem Rosshart seien zu klein. Rehms Fraktionskollege Hans Frick sah dies jedoch anders: Die Stadt besitze dort ein 25 Hektar großes Grundstück, das zudem relativ gut erschlossen sei.

ZfA-Stadtrat Joachim Hermann fragte sich, ob die Stadt überhaupt einen Berater brauche. Die drei Interessenten für den Heilenberg kenne der Gemeinderat schließlich.

FWV/CDU-Stadtrat Gerold Wein hielt Sachverstand von außen hingegen für "zwingend nötig": "Wenn wir nur in einem Punkt einen Anwalt brauchen, kostet das schon mehr."

Bei vier Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat, die Firma endura kommunal mit der Vergabe der städtischen Flächen zu beauftragen. Die Beratungskosten bei dem Investoren-Auswahlverfahren belaufen sich auf 24 000 Euro – 18 000 Euro für den Heilenberg und 6000 Euro für den Rosshart. Die Stadt Alpirsbach müsse allerdings nur zehn Prozent dieser Kosten tragen, versicherte Rolf Pfeifer, Geschäftsführer der endura kommunal. Der Investor solle 90 Prozent des Betrags aufbringen. Dazu seien die Projektentwickler aller Erfahrung nach bereit, betonte Pfeifer. Denn es gehe um Millionen- oder zig Millionen-Projekte, da seien 21600 Euro "Peanuts".

FWV/CDU-Stadtrat Reinhold Bronner wollte dennoch wissen, wer zahlt, wenn kein Investor diese Kosten übernehmen will. Pfeifer versprach daraufhin: "Wenn sich mehr als 50 Prozent der Projektentwickler weigern, ihren Anteil zu übernehmen, verzichten wir aufs Honorar."