Mit Blasmusik vom Feinsten begeisterte das Orchester des Musikvereins Rötenbach bei seinem Jahreskonzert. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Orchester und Jugendkapelle des Musikvereins Rötenbach begeistern mit hochklassiger Leistung

Ein wahres Klangfestival bot der Musikverein Rötenbach bei seinem Jahreskonzert im voll besetzten Haus des Gastes in Alpirsbach. Das Orchester glänzte mit Mittel- und Oberstufen-Stücken.

Alpirsbach . Die Musiker entfalteten ein Spektrum an moderner und traditioneller Blasmusik und lieferten unter Leitung von Alexander Armbruster (35) eine hochklassige Leistung ab. Thomas Gaiser, Geschäftsführer des Blasmusik-Kreisverbands Freudenstadt, attestierte der Mittelstufen-Kapelle das Potenzial zur Oberstufen-Kapelle. Bürgermeister Michael Pfaff zeigte sich erfreut, einen Musikverein in der Stadt zu haben, der über ein solches Repertoire und so eine Klangvielfalt verfügt.

Moderation mit Würze und Lokalkolorit sorgt für Lacher

Beim Auftakt-Titel "Showdown for Band" wollte das Gesamtorchester im Sinne von Komponist Gilbert Tinner alle klanglichen Elemente eines Blasorchesters präsentieren, was vorzüglich gelang. Werner Heinzelmann und Karl Späth garnierten ihre humorvolle Moderation mit Würze und Lokalkolorit und sorgten für Lacher.

Aus der Opernwelt des 18. Jahrhunderts zauberte die Kapelle "Light Cavalry" von Franz von Suppé aus dem Hut und ließ die Kavallerie in Alpirsbach einreiten. Linda Wohriska bestach auf der Soloklarinette, und das Trompeten-Register meisterte das schwere Stück mit Bestnoten. Ebenso eine Herausforderung stellte für die 50 Musiker das abenteuerliche Stück "How to Train your Dragon" von John Powell dar. Das Rötenbacher Holzregister ließ gefährliche Kampfungeheuer über die Klosterstadt fliegen – einfach atemberaubend.

Aufmerksamkeit für ein Musik-Juwel erweckten die Schlagwerker Jan Schlemmer, Filip Kawecki, Fabian Wohriska und Thomas Teufel (früherer Dirigent) mit "Sir Duke", einer Hommage an Duke Ellington. Stevie Wonder vermischt hier afro-amerikanische Traditionen mit Rhythm and Blues sowie Rock. Solopartien spielten Achim Schlemmer auf der Trompete, Kai Heinzelmann auf der Posaune und Linda Wohriska mit der Klarinette. Das Saxofon ist das Instrument des Jahres. Die Rötenbacher Saxofonisten Albert Ruderisch, Rabea Betten, Walter und Christoph Armbruster, Ernst Esslinger, Matthias Benz und Michael Sauberbrunn brachten klangvollen Sound in das Stück "Sax, Wind and Funk".

Freunde traditioneller Blasmusik kamen bei der Polka "Von Freund zu Freund" mit dem harmonierenden Solisten-Duo Andy Jehle (Flügelhorn) und Werner Heinzelmann (Tenorhorn) auf ihre Kosten. Die lebende Alpirsbacher Musikerlegende Albert Ruderisch, seit 60 Jahren aktiv, wünschte sich zu seinem Jubiläum einen "Grande Marcia Italiana": Facettenreich intonierte das Blasorchester den "Florentiner Marsch". Die Leistungen der Kapelle wurden mit lang anhaltendem Applaus quittiert. Das Orchester beschenkte die begeisterten Konzertbesucher mit den Zugabe-Titeln "Blaze Away" und "Feliz Navidad".

Die Jugendkapelle, verstärkt durch Jungmusiker aus Betzweiler, beeindruckte durch schnellen und mitreißenden Rhythmus im Klassik-Rock-Titel "Childs Anthem". Unter dem schwungvollen Dirigat von Fabio Beilharz (23) entführten die über 30 Nachwuchsmusiker mit "Selections from Tarzan" in die abenteuerliche Welt des Dschungels.

Der 18-jährige Pianist Jan Schlemmer begeisterte mit sensiblem Taktgefühl und exzellenter Melodik am Klavier in "River Flows in You" des südkoreanischen Pianisten Yiruma. Für den großen Beifall legten die Jungmusiker "Cheerleader" als Zugabe-Titel nach. Kreisverbandsvertreter Thomas Gaiser lobte die Aktiven und die Jugendkapelle für die "tollen musikalischen Darbietungen", die von den Dirigenten Alexander Armbruster und Fabio Beilharz exzellent einstudiert worden seien. Der Musikverein Rötenbach sei weit über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus bekannt. Beilharz ermunterte das Orchester, an Wertungsspielen teilzunehmen.

Vorsitzende Annette Schlemmer blickte auf ein erfolgreiches Vereinsjahr mit vielen tollen Momenten zurück und meinte, das Jahreskonzert sei dem Leitsatz "Wir machen Musik, denn Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden" vollauf gerecht geworden.