Carl Glauner führt die Klosterbrauerei. Foto: Archiv

Im vergangenen Jahr trotz bundesweit rückläufigen Bierkonsums Plus von 3,9 Prozent erreicht.

Alpirsbach - Trotz eines rückläufigen Bierkonsums in Deutschland und Baden-Württemberg verzeichnete die Alpirsbacher Klosterbräu Glauner GmbH & Co. KG im Geschäftsjahr 2012 eine erneute Steigerung ihres Umsatzes und ihres Betriebsergebnisses.Dank einer Anpassung der Abgabepreise im Juni und durch die gute Entwicklung hochpreisiger Brauspezialitäten steigerte die Privatbrauerei, wie sie weiter mitteilt, ihren Umsatz um 3,9 Prozent auf 21,5 Millionen Euro. Das Segment Bier legte um 2,8 Prozent zu, die alkoholfreien Getränke gar um 16,3 Prozent.

Das Rohergebnis beträgt 14,2 Millionen Euro (2011: 13,4 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis lag mit 2,5 Millionen Euro um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Familienunternehmen erreichte beim Gesamtabsatz von Bier und alkoholfreien Getränken ein Plus von 1,0 Prozent.

Bei den Flaschenbieren gab es im Bereich der hochpreisigen Kloster-Brauspezialitäten und den alkoholfreien Bieren deutlich zweistellige Zuwachsraten. "Dies ist erklärbar mit der Alleinstellung von Produkten, wie dem 2011 eingeführten ›Klosterstoff‹ in der Bügelflasche, andererseits auch mit den vielfältigen internationalen Auszeichnungen", begründete Geschäftsführer Carl Glauner das gute Ergebnis. Auch die Übernahme des Original Metzgerbieres habe sich positiv ausgewirkt. Für dieses Jahr erwartet die Geschäftsführung einen "moderaten Absatz und Umsatzzuwachs" sowie eine stabile Ertragslage.

Deutschlandweit verzeichnete die Brauwirtschaft mit einem Gesamtabsatz von 96,5 Millionen Hektolitern einen erneuten Rückgang um 1,8 Prozent, womit der Pro-Kopf-Verbrauch an klassischem Bier erstmals unter die 100-Liter-Schwelle sank. In Baden-Württemberg ging der Gesamtausstoß sogar um 2,8 Prozent zurück.

Viel Geld in Technik gesteckt

Beim steuerpflichtigen Bierabsatz mussten die Brauereien im Südwesten Verluste von 3,1 Prozent hinnehmen. Das ungünstige Wetter im Sommer führte, wie die Klosterbrauerei weiter mitteilt, im Land zu Verlusten von mehr als vier Prozent.

Auch der Dezember 2012 brachte mit minus 12,7 Prozent beim steuerpflichtigen Bierabsatz einen Negativrekord. Auch Alpirsbacher Klosterbräu bekam dies leicht zu spüren, wobei diese Entwicklung "keine generelle Problematik darstellte", wie Geschäftsführer Markus Schlör erklärt. Er stuft die Entwicklung der Privatbrauerei im Geschäftsjahr 2012 "sehr positiv" ein.

Die Alpirsbacher Klosterbräu investierte im vergangenen Geschäftsjahr fast 2,5 Millionen Euro in Technik und Gebinde. In der Qualitätsstrategie mit dem Einsatz erstklassiger Rohstoffe sieht die Geschäftsführung auch für die nächsten Jahre "interessante Marktsegmente". Im Export ergäben sich durch das wachsende Interesse der asiatischen und südeuropäischen Märkte zusätzliche Impulse, die Alpirsbacher Klosterbräu weiter ausbauen möchte. Für den Bereich der alkoholfreien Getränke wird im neuen Geschäftsjahr ein Zuwachs von rund sechs Prozent erwartet. Die zur Vereinigung der Freien Brauer gehörende Alpirsbacher Klosterbräu ist seit 1877 im Besitz der Familie Glauner. Carl Glauner führt die Brauerei – die größte Klosterbrauerei in Deutschland und die älteste in Baden-Württemberg – in vierter Generation.

Alpirsbacher beschäftigt 89 Mitarbeiter, davon sechs in der Brauwelt mit Brauerei-Museum, Kloster-Destille und Brauladen.