Der Pavillon bei der Grundschule ist einer der beiden Standorte der offenen Jugendarbeit in Alpirsbach. Foto: Dyba Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Zwei Alpirsbacher Jugendreferenten legen Jahresbericht vor / Wieder Mädchengruppe geplant

Zusammen haben die zwei Jugendreferenten nicht einmal eine volle Stelle. Aber die kommunale Kinder- und Jugendarbeit in Alpirsbach kann sich dennoch sehen lassen – was der Alpirsbacher Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung denn auch ausdrücklich würdigte.

Alpirsbach. Petra Overdick-Horn und Mathias John gaben dem Alpirsbacher Gemeinderat mit einer Präsentation einen Überblick über ihre Arbeit im vergangenen Jahr. Overdick-Horn hat eine 50-prozentige Anstellung, John eine 30-Prozent-Stelle.

Die Standorte des Jugendreferats liegen recht weit auseinander: Neben der alten Hausmeisterwohnung auf dem Sulzberg mit einem kleinen Büro und zwei Räumen nutzt es auch den Pavillon bei der Grundschule. Der offene Jugendtreff freitags im Pavillon wird derzeit von acht bis zehn Jugendlichen besucht, berichtete John. Es gibt dort Billard, Tischkicker, Darts, eine Play- und eine Musikstation. Ganzjährig bietet das Jugendreferat eine Schulwegbegleitung an – allerdings nicht mehr für die Grundschüler. Diese sei mangels ehrenamtlicher Helfer "eingeschlafen", berichtete der Jugendreferent.

Auch das Kinderferienprogramm ist ein wesentlicher Bestandtteil der Arbeit von Overdick-Horn und John. Wobei "die sechs Wochen Ferien nur die Spitze des Eisbergs sind", wie John betonte. Denn Planung, Ausschreibung und Anmeldeverfahren nehmen viel Zeit in Anspruch. Beim Kinderferienprogramm arbeitet Alpirsbach mit Schenkenzell zusammen. Die Angebote finden immer viele dankbare Abnehmer, freuen sich die beiden Jugendreferenten.

Raumkonzept angemahnt

Von Jahr zu Jahr ausgebaut werde die Ferienbetreuung. 2019 werde sie nicht nur in den ersten beiden Ferienwochen angeboten, sondern zusätzlich in der letzten Woche. Möglich wird dies, weil Petra Overdick-Horn, die im Vorjahr krankheitshalber ausfiel, wieder arbeitet. Die Kooperation mit der Schule betrifft neben der Schulwegbegleitung auch die Schulsozialarbeit. Mathias Johns eigenes Steckenpferd, das Jonglieren, steht ebenfalls auf dem Programm – jeweils im zweiten Halbjahr bringt er Viertklässlern diese Kunst bei. Bei der Jugendleiter-Ausbildung kooperiert das Jugendreferat mit dem Kreisjugendring und beim Weltkindertag sowie der Aktion "Mitmachen Ehrensache" mit dem Arbeitskreis Jugendreferenten. Ein Höhepunkt im Jahresprogramm ist die Kinzig-Dance-Show in Zusammenarbeit mit Schiltach – rund 100 Teilnehmer und 300 Besucher gibt es dort.

In diesem Jahr sollen die Öffnungszeiten in der offenen Jugendarbeit wieder ausgebaut werden. Zudem möchte Petra Overdick-Horn erneut eine Mädchengruppe ins Leben rufen. Dabei arbeitet sie mit der Flüchtlingsbeauftragten zusammen. Treffen soll sich die Gruppe "am Besten in der Hausmeisterwohnung, denn dort kann man kochen". Neben den wiederkehrenden Bestandteilen wie Sommerferienprogramm und Schulwegbegleitung beschreitet das Jugendreferat auch Neuland: Im Hinblick auf die Kommunalwahl am 26. Mai werden Erstwähler ab 16 Jahren aktiv angesprochen. Dazu sind auch ein Treffen im Haus des Gastes und eine Verlosung geplant. Als Preise beim "Erstwähler-Check" gibt’s drei Gutscheine im Wert von 150, 100 und 50 Euro, wie Bürgermeister Michael Pfaff schon mal verriet. Das erste Jugendhearing in Alpirsbach soll im Juni stattfinden.

Der Gemeinderat nahm den Bericht der beiden Jugendreferenten mit großer Zustimmung zur Kenntnis. Die derzeitige Raumsituation sei allerdings keine Dauerlösung, meinte FWV/CDU-Stadtrat Hans-Dieter Rehm. Ein Raumkonzept brauche die Stadt nicht nur für die Schule, sondern auch für die offene Jugendarbeit.

Rehm hatte auch schon eine Idee für eine langfristige Alternative: Wenn das neue Feuerwehrhaus nicht auf dem Bahnhofsgelände in Alpirsbach gebaut würde, wäre das alte Bahnhofsgebäude "ideal" für die Jugendarbeit.