Anschließend erhält jeder Teilnehmer mehrere Fragebögen, die leise und hoch konzentriert bearbeitet werden, meist alleine, manchmal wird aber auch beim Nachbarn "abgespickelt". Merkspanne heißt die nächste Trainingseinheit; wie Bosch erläutert handelt es sich dabei um eine wesentliche Fähigkeit, um möglichst lange selbstständig leben zu können.
Motivierendes Spiel trainiert Merkfähigkeit
Es geht darum, sich möglichst viele der hintereinander genannten Begriffe oder Tätigkeiten merken zu können. Ist die Merkspanne nur noch gering, kann der Alltag kaum mehr alleine bewältigt werden, weiß Bosch: "Vier Dinge sollte man sich schon merken können, sonst wird es schwierig, alleine zu leben, dann vergisst man zum Beispiel, den Herd wieder auszuschalten." Für das Training dieser Fähigkeit hat Bosch ein motivierendes Spiel mitgebracht. So wandert "Omis Handtasche" reihum im Kreis, und jeder Teilnehmer benennt einen Gegenstand, den er sich her rausnimmt, ehe anschließend alle Gegenstände aus "Omis Handtasche" aufgezählt werden. Wurde dann doch mal etwas vergessen, ergänzen die Mitstreiter lächelnd die Reihe.
Neben der Merkspanne gilt es aber auch, die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, die Wahrnehmungsverarbeitung und die Aufmerksamkeit zu trainieren, alles zusammen hilft mit, geistig fit zu bleiben.
Auch dafür hat Bosch Arbeitsblätter vorbereitet, und so werden bald fehlende Symbole gesucht, Abweichungen gefunden, Geheimschriften entziffert, oder es wird "Mit Kraut und Rüben" gerechnet. Alles Übungen, die den Senioren sichtlich Spaß machen und einigen auch ein zufriedenes Lächeln entlocken. Gnitz kommentiert der Senior der Gruppe seine Tagesform mit "Heut‘ lauft‘s!". Wenn noch Zeit ist, können sich die Teilnehmer eines der vielen erwachsenengerechten Spiele oder der Maxi-Memorys aussuchen.
Zum Abschluss bekommt jeder Teilnehmer noch weitere Arbeitsblätter mit nach Hause. Zusammen mit Tipps, wie man alltägliche Situationen in Denksportaufgaben verwandeln kann, wobei Bosch überzeugt ist: "Vermutlich machen Sie das sowieso schon. Nehmen Sie doch morgens die Zeitung und rechnen bei den Todesanzeigen aus, wie alt die Leute geworden sind. Und bei den Sonderangeboten, wie viel Sie beim Einkauf sparen können." An alle Teilnehmer ergeht die Aufforderung, zum nächsten Kursnachmittag weitere Interessenten mitzubringen.
Der Kurs "Geistig fit" findet – üblicherweise – jeden Montag ab 14.30 Uhr in den Räumen der Begegnungsstätte in der Krähenbadstraße statt. Das Angebot wird vom Förderverein Altenzentrum Alpirsbach organisiert, ist kostenlos und offen für alle. Weitere Informationen, auch darüber, wann wegen der derzeitigen Zwangspause wieder mit dem "Geistig-fit"-Training begonnen wird, erteilt Anne Bosch unter der Rufnummer 07444/60 25.
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