Kommanditgesellschaft zahlungsunfähig. Vorläufiger Insolvenzverwalter sucht mit Vorstand Lösung.
Rottweil/Alpirsbach - Finanziell war es beim Golfclub Alpirsbach immer eng. Nun aber ist die Kommanditgesellschaft, die die laufenden Kosten des Platzbetriebs und die Pacht für das Gelände bezahlt, zahlungsunfähig. Die Suche nach einer Lösung läuft. Derzeit hat der Club knapp 200 Mitglieder, darunter Golfer aus Rottweil und Umgebung.
Der Alpirsbacher Arzt Hans Wesle, Geschäftsführer der Golfplatz Alpirsbach GmbH & Co. KG, hat für diese Gesellschaft am 18. Januar Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Rottweil hat am 24. Januar den Stuttgarter Rechtsanwalt Axel Kulas zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Inzwischen hat sich Kulas mit dem Vorstand des Alpirsbacher Golfclubs und der Kommanditgesellschaft, die dem Club den Golfplatz gegen eine Gebühr zur Nutzung überlässt, getroffen.
Angestrebt wird, so der Rechtsanwalt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Platz zum Saisonstart im März wieder bespielbar ist.
Es sei kein Einzelfall, dass Betreiber von Golfclubs in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Schließlich sei nicht nur der Bau des Golfplatzes und des Clubheims aufwendig, sondern auch der Betrieb. Werde zum Beispiel ein Ersatz für den Rasenmäher fällig, sei das bei der erforderlichen Größe des Geräts gleich eine fünfstellige Investition. Deshalb ist es für Kulas kein Wunder, dass etliche Golfplatzbetreiber wie auch manche Sportvereine stets "am Rande des Existenzminimums herumkrebsen".
Möglicherweise kann Investorenlösung gefunden werden
Insolvenzen seien bei Golfclubs aber dennoch nicht häufig. Meist werde eine andere Lösung gefunden, zumal die Betroffenen in der Regel gut betucht seien.
Er habe in den bisherigen Gesprächen das Gefühl gehabt, sagte Kulas, dass alle Beteiligten ein großes Interesse am Weiterbetrieb des Golfplatzes bei Peterzell hätten – auch wenn durchaus Verbindlichkeiten aus dem laufenden Betrieb entstanden und die Rücklagen aufgebraucht seien. Schließlich wolle auch der Verpächter aus dem Gelände "keinen Parkplatz" machen.
Hans Wesle betont, die Finanzprobleme beträfen allein die laufenden Kosten. Der Bau der Neun-Loch-Anlage 1994 für 1,1 Millionen Mark und die Errichtung des Clubhauses für 700 000 Mark seien abbezahlt. Die Pacht für die 36 Hektar große Golfanlage auf dem Hofgut Breitenwies sei bis zum Ende vergangenen Jahres bezahlt worden.
Möglicherweise, so der vorläufige Insolvenzverwalter, könne eine Investorenlösung gefunden werden. Für den relativ kleinen Alpirsbacher Golfclub wäre es, wie der Rechtsanwalt meint, allerdings schwierig, den Platz zu übernehmen. Wie groß ein Golfclub sein müsse, um finanziell gut über die Runden zu kommen, lässt sich laut Kulas nicht pauschal sagen. "Aber 400 Mitglieder", meint er, "wären schon gut."