Auch das Dormitorium, der Schlafsaal des Alpirsbacher Klosters, wird bei einigen Sonderführungen in diesem Jahr besichtigt. Foto: Schwerer Foto: Schwarzwälder Bote

Denkmal: Nach geistiger Kost zum Reformationsjubiläum geht’s im neuen Themenjahr um Delikatessen

Nach den religionshistorischer Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum im vergangenen Jahr rücken im Alpirsbacher Kloster 2018 kulinarische Genüsse ins Blickfeld.

Alpirsbach (cw). Das neue Jahr steht bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg (SSG) unter dem Motto "Von Tisch und Tafel". Schlösser, Burgen und Klöster laden zu kulinarischen Veranstaltungen mit vielen Delikatessen ein. Dabei geht es auch um die Kulturgeschichte des Essens und Trinkens. Nachdem im vergangenen Jahr unter dem Motto "Über Kreuz – Reformation und Gegenreformation" ein tiefer Blick in die Religionsgeschichte angesagt war, können die Besucher nun "eine Geschichte voller Genuss und Sinnlichkeit entdecken", wie die SSG versprechen. So werden im Alpirsbacher Kloster einige Sonderführungen zum Thema Essen und Trinken angeboten.

Auf "Süßes aus der Klosterküche" können sich die Teilnehmer bei zwei Sonderführungen mit den Referentinnen Janet Alpers und Erika Mayer am 4. März und 4. November freuen. Nach einem Rundgang durch Klosterkirche, Kreuzgang und Dormitorium gibt es Kaffee und Tee und dazu Süßes – zubereitet nach dem Klosterkochbuch. "Töpfe und Krüge allzeit gefüllt" ist der Titel von zwei Sonderführungen mit den Referentinnen Ilse Binder und Monika Kimmerle am 22. April und 14. Oktober. Ein Kloster war auch ein Wirtschaftsbetrieb.

Kräuter und Elixiere

Die Mönche mussten ernährt, die Armen versorgt und die Bauten unterhalten werden. Der Besitz war breit gestreut. So gehörten dem Alpirsbacher Kloster Weinberge im badischen Nordweil. Zum Abschluss des Rundgangs durch die Klosteranlage gibt es in der ehemaligen Oberamtei geräucherten Fisch und Nordweiler Wein. Kräuter und Elixiere stehen im Mittelpunkt der Sonderführungen am 10. Juni und 2. September mit Janet Alpers und Petra Beilharz. In den Klosterapotheken wurde das Wissen tradiert, das antike Ärzte wie Hippokrates gelehrt hatten. Nonnen und Mönche wie Hildegard von Bingen oder der Reichenauer Walahfrid Strabo verbanden es mit eigenen Erfahrungen. Zum Abschluss des Rundgangs durch Klosterkirche und Klausur werden ein Kräuterquarkbrot und ein selbst angesetzter Rosenschnaps serviert.

Die Braukunst der Mönche darf in dem Themenjahr in Alpirsbach nicht fehlen, und so geht es bei zwei Sonderführungen am 24. Juni und 30. September um das Bierbrauen im Mittelalter. Referentinnen sind Ilse Binder und Monika Kimmerle.

Im Alltag der Klöster war Bier ein wichtiges Nahrungsmittel. Es galt als stärkend, und es war auch in der Fastenzeit erlaubt.

Bier, Brot und Schinken

Nach dem Rundgang durch Klosterkirche und Klausur können die Teilnehmer ein naturtrübes Bier, Brot und Schinken genießen.  Die Sonderführungen im Alpirsbacher Kloster sind sonntags und beginnen um 14.30 Uhr. Anmeldungen werden unter Telefon 07444/ 510 61 oder per E-Mail an info@kloster-alpirsbach.de entgegengenommen.