Stadt Alpirsbach stellt Weichen für genügend Betreuungsangebote für Kleinkindern

Von Werner Hering Alpirsbach. Mit dem U 3-Konzept bei der Kinderbetreuung befasste sich der Alpirsbacher Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung. Dazu waren auch Erzieherinnen und Eltern aus den Höhenstadtteilen gekommen. Ab September 2013 besteht ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für jedes Kind, das das erste Lebensjahr vollendet hat. Bis zu diesem Termin soll eine durchschnittliche Betreuungsquote von 35 Prozent erreicht werden. Dies entspräche 44 Plätzen.

Bürgermeister Reiner Ullrich führte dazu aus, dass von der Stadt ein Konzept erstellt worden war, um dieses U 3-Angebot in der Stadt zu realisieren. Ziel sei es, ein ausreichendes, familienfreundliches Angebot zu erstellen. Dies bedeute aber nicht, dass es nicht jedes Angebot in jedem Stadtteil geben müsse. Die Verwaltung geht davon aus, dass dieses Angebot für die Stadt ausreichend ist. Würden aber 100 Prozent nachgefragt, müssten auch diese abgedeckt werden. Von dem derzeitigen Angebot von 27 Plätzen sind jedoch nur 19 Plätze belegt.

Für Kinder ab einem Jahr bietet die Stadt derzeit 20 Plätze an. Das Konzept sieht vor, ab September 2013 den Brenner-Kindergarten zu schließen und diesen in den Rötenbacher Kindergarten zu integrieren. Ab diesem Zeitpunkt würde auch die zweite Gruppe in Römlinsdorf nicht weitergeführt werden.

Um den Rechtsanspruch ab September 2013 umsetzten zu können, könnten jedoch bei Bedarf in Römlinsdorf eine zweite Gruppe mit zehn Plätzen, im alten Rathaus in Reutin mit einem privaten Angebot noch fünf und in Rötenbach weitere fünf Plätze bereit gestellt werden.

Quer durch alle Gemeinderatsfraktionen gab es teilweise erhebliche Bedenken gegen dieses Konzept. Würde der Brenner-Kindergarten geschlossen und dieser in Rötenbach integriert werden, müsste dieser ja zunächst umgebaut werden, wurde betont. Für Walter Berz, Sprecher der Freie Wähler/CDU-Fraktion, wäre dies erst möglich, wenn die Kosten für dessen Ausbau bekannt wären und der Gemeinderat darüber abgestimmt habe. Bislang liege aber keine Kostenplanung und auch noch kein Beschluss vor. Berz führte weiter aus, dass der Brenner-Kindergarten erst vor acht Jahren aufwendig saniert worden war. Stadtrat Gerhard Walter von der Unabhängigen Liste sagte, dass in diesem Konzept für die Höhenstadtteile derzeit kein Angebot mehr vorgesehen wäre. SPD-Stadtrat Thomas Römpp ergänzte, dass die Höhenstadtteile zusammengeführt werden sollen. Dies müsste sich dann aber auch in einem entsprechenden U 3-Angebot für die Höhenstadtteile niederschlagen.

Bürgermeister Reiner Ullrich hob hervor, dass sich das Angebot nach den finanziellen Möglichkeiten der Stadt richten müsse, und die Stadt habe die Personalhoheit. Das bedeute auch, das Personal müsse der Einrichtung folgen, nicht umgekehrt. Ullrich: "Das Ergebnis des heutigen Abends ist es, darzustellen, dass wir auf dem Weg sind, den Rechtsanspruch zu gewährleisten."