Der Flößerpfad im oberen Kinzigtal ist eine beliebte Wanderroute im Nordschwarzwald. Foto: Stadt-Info Alpirsbach

Arbeiten zur Erweiterung bis Wolfach voll im Zeitplan. Führungen mit Schwarzwald-Guides.

Alpirsbach - Das Projekt soll die touristische Attraktivität des oberen Kinzigtals weiter steigern: Die Arbeiten für die Erweiterung des vor sieben Jahren geschaffenen Flößerpfads von Alpirsbach bis Wolfach gehen planmäßig voran.Dies sagte Helmut Held, Referent für Kultur und Tourismus in Alpirsbach, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Eröffnung ist bereits fest terminiert: Am Samstag, 16. Juni, wird der dann insgesamt 33 Kilometer lange Flößerpfad bei einer Feier in Schiltach eingeweiht – bei der Naherholungsanlage "Vor Kuhbach" neben der Kinzig. Die 23 neuen Informationstafeln werden bis dahin aufgestellt sein. Auch einige Informationstafeln auf dem zehn Kilometer langen ersten Teil des Flößerpfads zwischen Loßburg und Alpirsbach werden ausgetauscht.

Das komplette Angebot mit Audio-Guides, die den Besuchern auf der Strecke ab Alpirsbach talabwärts auch Höranimationen bieten, ist bis Juni laut Held jedoch möglicherweise noch nicht ganz fertig. Die Eröffnung des Flößerpfads findet im Rahmen einer Flößerwoche statt, bei der alle fünf beteiligten Gemeinden mit von der Partie sind. Einer der Höhepunkte ist eine Flößerfahrt in Schenkenzell am 23. Juni. Eine Besonderheit des Flößerpfads werden Erlebnisführungen mit Schwarzwald-Guides sein. Das genaue Programm wird derzeit noch ausgearbeitet. Fest steht, dass die Touren in Absprache mit der jeweiligen Tourist Information der beteiligten Gemeinden von dem jeweiligen Schwarzwald-Guide individuell gestaltet werden.

Wer künftig auf dem Flößerpfad wandert, begleitet Flößer Johann und seinen Sohn Uli mit den Audio-Guides auf ihrer "Fahrt ins Land" und nimmt somit aktiv an der fiktiven Geschichte eines Flößers aus dem 19. Jahrhundert teil. Insgesamt gibt es am Flößerpfad 32 thematische Stationen. Die neuen Tafeln zwischen Alpirsbach und Wolf- ach sind jeweils aufgeteilt in einen geschichtlichen und einen technischen Teil. Am Anfang stehen Informationen über das "hölzerne Zeitalter" sowie über Schifferschaften und Schiffer.

Erklärt wird zudem, wie die Kinzig "hölzern" wurde und was sich hinter dem Begriff des Schwarzwälder Gestörfloßes verbirgt. In Schenkenzell erfahren die Wanderer, was die Flöße transportierten. Zwischen Schenkenzell und Schiltach wird an einer Station veranschaulicht, was Floßknechte, Bachbrieler und Flaizer arbeiteten.

In Schiltach geht es am Pfad um das Rüsten der Flöße, und auch eine "Floßfahrt in die Hölle" ist dort geboten. Weitere Themen sind die Pflege des Flusslaufs und der Wehre, das Sägen in der Region und die Stadt Wolfach zur Zeit der Flößerei. Entlang des landschaftlich reizvollen und vielseitigen Pfads werden auch vier GPS-Rätsel gestellt. Für jedes gelöste Rätsel bekommt man einen Stempel in die Flößer-Stempelkarte. Für erfolgreiche Schatzsucher gibt es auch einen kleinen Preis. Einer der Rätsel-Geocaches wird barrierefrei gestaltet. Zwischen Halbmeil und Wolfach ist der Flößerpfad barrierefrei befahrbar. Ein Prospektflyer über die Route wurde bereits herausgegeben. Im Lauf des Jahres soll ein Begleitheft folgen, das in den Tourist-Informationen der Gemeinden am Flößerpfad erhältlich sein wird.

Der Flößerpfad ist ein Gemeinschaftsprojekt unter der Leitung der Schiltacher Tourismusmanagerin Hana Janec-kova. Ein Ausschuss, dem die Leiter der Tourist-Infos von Loßburg, Alpirsbach, Schenkenzell, Schiltach und Wolf- ach angehören, ist zuständig für die Verwirklichung des Projekts. Unterstützt wird er dabei vom Büro Tour Konzept aus Schonach sowie von den Schiltacher und Wolfacher Flößern. Ohne einen Zuschuss wäre die vielseitige Ausstattung des Flößerpfads nicht möglich: Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord übernimmt die Hälfte der bei der Erweiterung veranschlagten Kosten. Sie belaufen sich, so Hana Janeckova, insgesamt auf rund 100 000 Euro. Die zweite Hälfte der Kosten wird anteilig auf die beteiligten Gemeinden umgelegt – je nachdem, wie viele Tafeln und Exponate auf der Markung einer Gemeinde stehen.