Das Unternehmen Saier in Peterzell will sich nördlich angrenzend vergrößern.Foto: Fuchs Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Der Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss ist gefasst / Erweiterungsbereich nördlich angrenzend

Wann und was genau, ist noch unklar. Es steht aber schon fest, an welchem Ort "Saier Verpackungstechnik" baut. Das Unternehmen in Peterzell will sich in nördlicher Richtung erweitern. Der Gemeinerat hat dafür den Weg geebnet.

Alpirsbach-Peterzell. Die Saier-Gruppe, ein namhafter Hersteller von Kunststoffpackmitteln, ist seit rund 70 Jahren in Alpirsbach-Peterzell vertreten. Das Familienunternehmen beschäftigt insgesamt 400 Mitarbeiter an zwei Standorten, gilt also europaweit als großer Kunststoffhersteller und als wichtiger Arbeitgeber in der Region. Das Unternehmen plant nun eine Erweiterung "Saier Nord 2020", für die ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll.

"Saier liegt am nördlichen Siedlungsrand von Peterzell und hat eine Fläche von 6,19 Hektar", erklärt Jana Walter vom beauftragten Planungsbüro Gfrörer aus Empfingen. Sie stellt den Bebauungsplan-Vorentwurf im Alpirsbacher Gemeinderat vor.

Im Flächennutzungsplan der Stadt Alpirsbach ist ein Teil des Plangebiets, auf dem der Neubau entstehen soll, als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Deswegen ist neben dem Bebauungsplanverfahren auch eine Flächennutzungsplanänderung von landwirtschaftlicher in gewerbliche Nutzfläche nötig. Nur so kann der Ausbau ermöglicht werden. Westlich und südlich vom Saier-Gelände werden außerdem Grünflächen gesichert, die möglicherweise auch als Natur-Ausgleichsflächen genutzt werden. "Wenn man einen Bebauungsplan aufstellt, braucht man eine Umwelt- und Artenschutzrechtliche Prüfung", erklärt Walter. In dem Gebiet gebe es Fledermäuse und Vögel, die geschützt werden müssen. Die artenschutzrechtliche Prüfung sei aber zu dem Ergebnis gekommen, dass das Vorhaben dadurch nicht behindert wird, sofern ein paar Regeln eingehalten werden. Gehölzrodungen müssen außerhalb der Vogelbrutzeit und der Aktivitätsphase der Fledermäuse – also nicht im Zeitraum zwischen März und Oktober – gemacht werden. Um die Fledermäuse nicht zu stören sind helle, künstliche Lichtquellen zu vermeiden.

Auch das schalltechnische Gutachten kommt laut Walter zu dem Ergebnis, dass die erlaubten Lärmwerte eingehalten werden.

Einstimmiger Beschluss im Gemeinderat

Was die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen angeht, wird sichergestellt, dass die Bauern ihre Felder noch erreichen können. Es könnte aber passieren, dass landwirtschaftliche Wege verlegt werden müssen.

Der Gemeinderat fasst den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan und die Flächennutzungsplanänderung einstimmig. Damit kann sich das Büro Gfrörer nun daran machen, einen Bebauungsplan zu entwickeln, zu dem im späteren Verlauf des Verfahrens die Satzung beschlossen wird. Von einem Spatenstich ist man noch weit entfernt. "Mit dem Bebauungsplan wird nun erst einmal die Grundlage geschaffen, dass die Firma überhaupt erweitern kann", erklärt Walter.

Der Erweiterungsbereich hat eine Größe von 2,44 Hektar, wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist. "Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan kann nicht aufgestellt werden, da die genaue Planung der Erweiterung zum jetzigen Stand noch nicht klar ist", ist dort weiter zu lesen. "Zusätzlich sollen eine mögliche Erweiterung und flexible Nutzung des Grundstücks gewährleistet werden, um die Entwicklungsabschnitte in naher Zukunft auf den Bedarf anzupassen."

Was also entsteht denn nun nördlich angrenzend an das vorhandene Firmengebäude?

"Dazu ist Stand jetzt noch nichts bekannt", sagt Sven Mäder, Geschäftsbereichsleiter Marketing und Medien der Saier Gruppe. Ob nun eine Produktionshalle, eine Werkshalle oder etwas ganz anderes gebaut werden soll, kann er noch nicht sagen. "Die Geschäftsführung hat sicherlich Pläne, aber die sind noch nicht spruchreif." Er stellt in Aussicht, dass im nächsten Frühjahr schon konkretere Pläne vorliegen.