Das Schild am Turm der Leutkirche wurde beschmiert.Fotos: Stadt Alpirsbach Foto: Stadt Alpirsbach

Über Monate werden Orte und Gebäude in Stadt immer wieder mit Sprühfarbe beschmiert.

Alpirsbach - Grüne und rote Buchstaben auf weißem Hintergrund, Zahlen und Kreise auf grauem Asphalt – nein, die Rede ist nicht von moderner Kunst. Vandalismus trifft es viel eher. Über Wochen wurden Orte in Alpirsbach immer wieder mit Sprühfarbe beschmiert, zuletzt auch historische Gebäude.

Straßen, Sitzbänke, Brückengeländer und öffentliche Toiletten in Alpirsbach, die Konzertmuschel im Kurgarten und die historischen Gebäude am Klosterplatz - diese Orte haben eins gemeinsam: Sie werden neuerdings von Graffiti verunstaltet. Bevor sich nun der ein oder andere Sprühfarben-Künstler beleidigt fühlt: In diesem Fall handelt es sich nicht um kunstvolle Bilder, sondern um schlichte Schmierereien.

Das Schild am Turm der Leutkirche beim Kloster wurde mit grünen Strichen übersprüht, auf weißer Wand finden sich ein wenig sorgsam hingekritzeltes "Hallo" mit einem Smiley und die Konzertmuschel wurde mit sinnfreien Zahlen- und Buchstabenreihen bemalt. "Dieses Verhalten ist absolut indiskutabel und es handelt sich um Sachbeschädigung an Allgemeingütern", sagt Yvonne Rauter vom Stadtmarketing im Namen der ganzen Verwaltung. "Das Stadtbild wird dadurch massiv verschlechtert."

Sogar versuchte Brandstiftung dabei

Die Verwaltung habe die Schmierereien bei der Polizei angezeigt und die Bürger per Nachrichtenblatt darum gebeten, wachsam zu bleiben und Verdächtiges bei der Stadt zu melden. Hinweise blieben bisher aus, sowohl von Bürgern als auch von der Polizei. Werden Täter nicht auf frischer Tat ertappt, sei es im Nachhinein schwer, sie zu kriegen. "Die Chance, dass die Täter in diesem Fall gefunden werden, schätzen wir als nicht sehr hoch ein", bedauert Rauter, aber wenigstens habe es in den letzten drei Wochen keine neuen Schmierereien gegeben. Möglicherweise erledigt sich das Problem damit von allein – vorerst zumindest. "Wir denken, dass es immer wieder Sachbeschädigungen in dieser Form geben wird. Man wird nichts dagegen tun können, außer zu hoffen, die Täter eines Tages doch noch zu ertappen."

Angefangen habe das Problem bereits im März. "Dabei wurde sogar versucht, auch Einrichtungsgegenstände in Brand zu setzen", erinnert sich Rauter. "In der Nacht zum 1. Mai wurden dann auch Schmierereien auf Straßen, Sitzbänken, Brückengeländern und Mülltonnen entdeckt und im Juni und Juli dann welche bei der Konzertmuschel im Kurgarten sowie am Klosterplatz."

Taten werden strafrechtlich verfolgt

Jetzt sei die Stadt erst einmal damit beschäftigt, die Sprühflecken nach und nach zu entfernen. Die Gründe der Verantwortlichen bleiben unterdessen unklar. "Die Schmierereien haben zeitgleich mit der Corona-Pandemie angefangen. Vielleicht ein Akt der Langeweile", vermutet die Stadtverwaltung laut Rauter. "Das ist für die Bürgerschaft nicht schön und vor allem auch nicht für die Gäste der Stadt." Was den Tätern oft nicht klar sei: "Es handelt sich dabei um eine Tat, die strafrechtlich verfolgt werden kann. Man sollte sich von daher sehr gut überlegen, was man tut."