Kaum noch Aufträge: Wie und ob es überhaupt mit der Roba Packaging AG in Römlinsdorf weitergeht, ist ungewiss. Foto: Wiegert

Lage hat sich seit Rücknahme der Insolvenz verschlechtert. Unzufriedenheit bei Mitarbeitern ist groß.

Alpirsbach-Römlinsdorf - Die Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern der Roba Packaging GmbH in Römlinsdorf ist groß. Ebenso die Unsicherheit, wie und vor allem ob es für sie weitergeht. Noch bekommen sie regelmäßig ihren Lohn. Aber ob das über das Jahresende hinaus noch gilt, ist fraglich.

"Seit der Rücknahme der Insolvenz im Spätsommer läuft es schlechter als vorher", bilanzieren Beschäftigte der Firma Roba Packaging in Römlinsdorf. Die Firma produziert Verpackungen und Displays. Die Zahl der Mitarbeiter, in den besten Zeiten etwa 120, sei auf rund 60 gesunken. Viele hätten sich wegen der anhaltenden Unsicherheit und schlechten Auftragslage nach einer neuen Stelle umgeschaut.

Einen Geschäftsführer vor Ort hat Roba Packaging nicht mehr, sie wird von Inhaber Roman Bauernfeind geführt. Von ihm beziehungsweise der Roba Group AG mit Sitz in Tägerwilen in der Schweiz war keine Stellungnahme zur Lage der Firma in Römlinsdorf zu bekommen, eine Anfrage unserer Zeitung blieb unbeantwortet.

Verkaufsverhandlungen blieben bisher offenbar ohne Erfolg

Die Gleitzeitkonten seien mittlerweile bei vielen Beschäftigten im Minus, der Jahresurlaub weitgehend abgebaut, die Aufträge reichen, wie aus der Firma zu hören ist, nur etwa für eine Schicht an einem Tag pro Woche. So haben die Mitarbeiter den größten Teil der Zeit in der Firma keine produktive Arbeit, räumen auf oder fegen.

Inhaber Roman Bauernfeind will Roba Packaging offenbar verkaufen, bisher dem Vernehmen nach aber ohne Erfolg. Falls ein Käufer gefunden wird, wäre immer noch offen, ob die Belegschaft übernommen oder der Produktionsstandort "ausgeschlachtet" wird.

Die Druckmaschine wurde nach Angaben von Mitarbeitern schon veräußert und werde derzeit abgebaut. Roba Packaging müsse deshalb extern drucken lassen, und das sei mit Lieferzeiten von drei bis vier Wochen verbunden. Da könne man nicht schnell genug reagieren. Die Maschinen zur Weiterverarbeitung der Produkte stehen zwar noch, aber aktuelle Aufträge im Bereich Kaschieren und Stanzen habe die Firma nicht, und beim Kleben gebe es nur noch Arbeit für etwa eine Woche. "Wir hängen seit zwei bis drei Monaten in der Luft und haben keine Ahnung, wie es weitergeht", sagen Mitarbeiter. "Wenn wir kein Material kaufen können, können wir nichts produzieren." Bis Einkäufe vom Inhaber abgezeichnet werden, dauere es oft zwei bis drei Wochen. Einige Stammkunden seien schon abgesprungen, und die Firma habe derzeit auch keine Spedition, die für sie fährt. Dabei sind sich die Beschäftigten sicher, "dass wir Aufträge hätten, wenn die Firma liquide wäre". In den Wochen der Insolvenz sei es besser gelaufen.

Den bildlichen Vergleich des früheren vorläufigen Insolvenzverwalters der Firma, Axel Kulas, dass die Firma "wie ein Rolls Royce ohne Reifen" dastehe, fasst ein bei Roba Packaging Beschäftigter noch negativer: "Mittlerweile hat er auch keinen Motor mehr."