Das Führungsteam des DRK-Ortsvereins Alpirsbach (von links): zweite Vorsitzende Gisela Krauth, Michael Frick, der neu gewählte Sprecher der Ü-50-Gruppe, Vorsitzende Jaleh Mahabadi, Wolfgang Fischer und Dirk Ötting. Foto: Hering Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Durchwachsene Jahresbilanz des Alpirsbacher DRK / Etat 2018 von Tagesordnung gestrichen

Viel Licht, aber auch Schatten gab es in der Jahresbilanz des DRK-Ortsvereins Alpirsbach bei der Hauptversammlung. Das Amt des Jugendleiters ist verwaist.

Alpirsbach. Zu seiner Hauptversammlung hatte der Alpirsbacher Ortsverein des Roten Kreuzes in die "Sonne" in Aischfeld eingeladen. Als Vertreter des Kreisverbands waren Präsident Kurt Deckelnick, Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lohmüller und Kreissozialleiterin Marion Schmid gekommen. Die Stadt Alpirsbach wurde von Bürgermeister Michael Pfaff repräsentiert, und als Vertreter der Feuerwehr war Kommandant Markus Kohler gekommen.

Die Vorsitzende des Ortsverbands, die Zahnärztin Jaleh Mahabadi, ging in ihrem Bericht auf das Vereinsjahr 2017 ein. Wie sie darlegte, hatte der Verein Ende 2017 insgesamt 693 Fördermitglieder und damit 17 weniger als im Jahr zuvor. Es wäre zu überlegen, sich verstärkt an Werbeaktionen zu beteiligen, um diesem Trend entgegenzuwirken, merkte sie an. Denn von den Mitgliedsbeiträgen und den Spenden aus der Bevölkerung sei der Verein abhängig, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Dazu gehörten auch der Unterhalt des Gebäudes und die technische Ausrüstung. Die Menschen, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern, seien der wichtigste Baustein im Ortsverein, "aber auch das Problem, wenn sie fehlen", betonte Mahabadi.

Die Bereitschaft hatte 24 aktive Helfer, davon elf weibliche und 13 männliche. Diese Zahl ist zwar konstant, aber nach Darstellung der Vorsitzenden für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben zu gering.

Die Helfer vor Ort kamen 2017 auf 82 Einsätze. Deren grundlegende Aufgabe sei künftig nur zu erfüllen, wenn genügend Helfer zur Verfügung stehen, betonte Mahabadi. Deshalb sollten neue Helfer gefunden werden. Die Jugendarbeit ist ein essenzieller Baustein für den DRK-Ortsverein. Ihr Ziel ist eine langfristige Bindung der Jugendlichen an den Verein. Leider, so Mahabadi, müsse die Jugendarbeit zum Jahresende befristet eingestellt werden. "Wir müssen uns um neue Leiter und Organisatoren für diese wichtige Aufgabe bemühen und wollen im kommenden Jahr gezielt Jugendliche für das Jugendrotkreuz gewinnen", sagte die Vorsitzende.

Helfer vor Ort in diesem Jahr schon 90 Mal im Einsatz

Sie dankte Georg Schneider für seinen jahrelangen Einsatz für das Jugendrotkreuz. Zum Abschluss ging Mahabadi auf die beiden Blutspendetermine im Jahr 2017 ein. Es sei ein Rückgang um 32 auf 398 Blutspenden zu verzeichnen. Dirk Ötting, der zusammen mit Anja Fuchs die Bereitschaft leitet, verlas den Bericht von Anja Fuchs über die Helfer vor Ort. Diese hatten 82 Einsätze und kamen dabei auf 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Im laufenden Jahr sind es bereits 90 Einsätze. Ötting berichtete auch über Einsätze bei verschiedenen Veranstaltungen. Die 24 Rot-Kreuz-Helfer haben im Vorjahr 392 Stunden an Dienstabenden und 1889 ehrenamtliche Stunden bei Einsätzen geleistet.

Für die Ü-50-Gruppe berichtete Michael Frick über deren Aktivitäten. Die Gruppe bestand 2017 aus neun Mitgliedern und erhielt in diesem Jahr Zuwachs durch ein neues Mitglied. Sie unterstützt die Helfer bei Großveranstaltungen, zum Beispiel bei Blutspendeterminen. Über das Jugendrotkreuz berichtete dessen Leiter Georg Schneider, der zum Jahresende aus seinem Amt ausscheidet. Wie er vortrug, hat das Jugendrotkreuz elf Mitglieder – sieben Jungen und vier Mädchen.

Werner Frasch bemängelt, dass es keine Arztvorträge mehr gibt

Bei den insgesamt 35 Dienstabenden mit vielen verschiedenen Themen wurden sie mit den Arbeitsbereichen des DRK vertraut gemacht. Aber es gab auch gesellige Veranstaltungen. Berufsbedingt kann Schneider die Leitung des Jugendrotkreuzes nicht mehr übernehmen und hofft, dass sich für diese Aufgabe jemand findet. Wegen der Erkrankung des Kassierers Gerd Leibiger konnte Vorsitzende Mahabadi nur einige Zahlen, aber keinen Kassenbericht vorstellen. Die Kassenprüfer bescheinigten zwar eine korrekte Kassenführung, dies reichte jedoch für die spätere Entlastung nicht aus.

Bei der Aussprache zu den Berichten bemängelte Werner Frasch mehrere Punkte. So den späten Termin für die Hauptversammlung, elf Monate nach Ende des Geschäftsjahrs. Damit sei keine zeitnahe Entlastung der Vorstandschaft möglich. Zudem könne der Haushaltsplan für 2018 nicht beschlossen werden, und das Jahr sei fast vorbei ist.

Arztvorträge zu verschiedenen Gesundheitsthemen würden nicht mehr angeboten, kritisierte Frasch. Jaleh Mahabadi erklärte zum Thema Arztvorträge, dass es zu diesen leider keine Rückmeldungen gegeben habe. Der Tagesordnungspunkt Haushaltsplan 2018 wurde gestrichen.

Bürgermeister Michael Pfaff dankte den Mitgliedern in seinem Grußwort für ihr ehrenamtliches Engagement und die tolle Arbeit, die vom Verein geleistet werde. Die Entlastung des Kassierers konnte wegen des fehlenden Berichts nicht vorgenommen wurde. Die anderen Vorstandsmitglieder wurden mehrheitlich entlastet. Die bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Weil sich kein Jugendleiter fand, konnte dieses Amt nicht besetzt werden. Erstmals gewählt wurde ein Sprecher der Ü-50-Gruppe. Das Votum für Michael Frick war einstimmig. Zum Bereitschaftsarzt wurde wieder einstimmig Peter Stoll gewählt.

Die Ehrungen übernahmen Kurt Deckelnick und Gisela Lohmüller. Bereits seit 25 Jahren dabei ist Dirk Ötting. Für langjährige Mitgliedschaft wurde auch Wolfgang Fischer, Helfer vor Ort, geehrt.

In seinem Grußwort sagte DRK-Kreisverbandspräsident Kurt Deckelnick, dass die Politik zwar gesetzlich die Voraussetzungen der Helfer vor Ort regle, aber keinen Kostenträger dafür benenne. Die Ausbildung koste pro Helfer 2000 Euro, was für den DRK-Ortsverein Alpirsbach bei zehn Helfern vor Ort Kosten von 20 000 Euro bedeute, die der Verein aufbringen müsse.