Die Standortfrage um das neue Feuerwehrhaus ist geklärt, auch wie das Gebäude in etwa aussehen wird hat der Gemeinderat nun festgelegt. Die Feinplanung steht allerdings noch aus.
Die Ratshausener Gemeinderäte hatten die Wahl aus drei Varianten für das neue Feuerwehrhaus: Entweder als frei stehender Bau auf dem Allmend, als Anbau ans Allmendzentrum – wobei dafür der Bauhof weichen und ins neue Gebäude integriert werden müsste – oder ein Neubau auf der grünen Wiese, beispielsweise auf dem Sportplatz.
Bürgermeister Tommy Geiger und Architekt Ralph Burghardt waren in Vorarbeit gegangen. Geiger sprach die Pläne mit Kreisbrandmeister Sven Röger durch und lotete gemeinsam mit der Unfallkasse Baden-Württemberg die Genehmigungsfähigkeit der einzelnen Varianten aus – denn für Feuerwehrhäuser gelten bestimmte Regeln, die zwingend beim Bau berücksichtigt werden müssen.
Es geht um den Standort
Außerdem wurden die Varianten auf ihre Förderfähigkeit geprüft. Aus beiden Gesprächen habe Geiger Anregungen mitgenommen, die in die jeweiligen Pläne eingearbeitet wurde. Wobei Geiger betonte, dass kein Entwurf final sei – es gehe lediglich um die Standortfrage und den groben Rahmen. Einzelne Feinheiten könne man immer noch ausarbeiten.
In der Sitzung stellte Burghardt den aktuellen Plan vor, der vorab bereits mit dem Bauausschuss der Freiwilligen Feuerwehr und den Mitarbeitern des Bauhofs durchgesprochen würde. Das neue Feuerwehrhaus werde demnach direkt an das bestehende Allmendzentrum angebaut, um Synergien bilden zu können, etwa bei der Nutzung von Schulungsräumen.
Bauhofgebäude wird abgerissen
Allerdings würde das auch eine große Veränderung für den Bauhof mit sich bringen. Das bestehende Gebäude müsste abgerissen und der Bauhof in den Neubau integriert werden – allerdings mit reduzierter Fläche. Doch weil in den kommenden Jahren beispielsweise die Tore saniert werden müssten, kämen damit weitere Kosten auf die Gemeinde zu, die mit einer Integration in den Neubau vom Tisch wären.
Allerdings, so Geiger, dürfte der für den Bauhof vorgesehene Platz im Neubau ausreichen, wenn man mit der Fläche gut wirtschafte. Laut Burghardt sei es auch möglich die Fläche zu erweitern für den Fall, dass der Bauhof weitere Geräte benötigt. „Aber wir planen nicht mit leerer Fläche“, erklärte der Architekt.
Anbau oder Solitärbau?
Die Variante, das neue Feuerwehrhaus auf den Sportplatz zu bauen, war schnell vom Tisch: Ein neues Heizsystem wäre vonnöten.
Diskussionsbedarf der Gemeinderäte bestand allerdings in der Frage, auf dem Allmend angebaut oder freistehend gebaut werde. Laut Geiger sei ein Solitärbau nicht genehmigungsfähig, weil es zu wenig Parkplätze gebe und weil Kreuzungsverkehr auf dem Hof herrsche. Außerdem sähe es schlecht aus um Zuschüsse, da auch bei dieser Variante eine Mitnutzung der Räume im Allmendzentrum geplant ist, eine Aufteilung auf zwei Gebäude jedoch nicht förderfähig ist.
Gemeinsame Nutzung
Die Gemeinderäte machten sich die Entscheidung nicht leicht und diskutierten rege – nicht zuletzt, weil sich die Kosten nur schwer vergleichen ließen. Beide Varianten bewegen sich in einem Kostenrahmen von rund anderthalb Millionen Euro – mehr oder weniger. Kann es sich die Gemeinde leisten ein weiteres Gebäude zu unterhalten?
Doch wichtig war den Gemeinderäten, dass sich die Parteien in der Mehrfachnutzung der Räume nicht in die Quere kommen: So etwas wie ein „Florianstüble“ dürfe es nicht geben, das Allmendzentrum sei weiterhin für eine gemeinsame Nutzung angedacht. „Da braucht es dann Absprachen“, resümierte der Bürgermeister.
Die Gemeinderäte stimmten einstimmig dafür, das neue Feuerwehrhaus als Anbau an das Allmendzentrum zu realisieren. Ein Bezug des Gebäudes sei frühestens im Frühjahr 2027 realistisch, erklärte der Bürgermeister.