Amerikanische Truppen landen am 6. Juni in dr Normandie am Omaha Beach. Foto: dpa/Uscg/Cphom Robert F. Sargent

Am 6. Juni 1944 landeten die USA in Europa, um den Kampf gegen die deutsche Wehrmacht zu unterstützen. Es begann die Landung in der Normandie. Die Region in Nordfrankreich trägt bis heute Spuren dieser Zeit.

Die Alliierten hatten die Landung monatelang vorbereitet. Strandabschnitte wurden mit Codenamen versehen: Sword. Juno. Gold. Omaha. Utah. In Südengland wurden Soldaten, Fahrzeuge, Equipment zusammengezogen. Das britische Verteidigungsministerium schreibt, am D-Day seien rund 130 000 Mann an Frankreichs Küste angelandet. In einem Monat seien mehr als eine Million Mann in die Normandie gebracht worden. Die Zahlen dazu variieren.

Sainte-Mere-Eglise: Soldaten einer amerikanischen Landeeinheit helfen ihren Kameraden während der Landung der alliierten Truppen an Land. Die Männer erreichten den Strandabschnitt mit dem Codenamen Utah Beach, nachdem ihr Landungsboot von deutschen Truppen getroffen und versenkt wurde. Foto: AP/Louis Weintraub/dpa
Soldaten der alliierten Truppen verlassen ein Landungsboot am Omaha-Beach in der Normandie. Foto: dpa/UPI
Die Landung der Alliierten an der nordfranzösischen Küste in der Normandie am 6. Juni 1944 markierte den Auftakt der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft. Foto: ARD/NDR/Spiegel TV/Das Erste
US-Verstärkungen waten in den Tagen nach dem D-Day und der alliierten Invasion des von den Nazis besetzten Frankreichs in der Normandie im Juni 1944 während des Zweiten Weltkriegs von einem Landungsboot aus durch die Brandung. Foto: AP/Bert Brandt/dpa

Die Landung der Alliierten an der nordfranzösischen Küste in der Normandie am 6. Juni 1944 markierte den Auftakt der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft. Der sogenannte D-Day und die „Operation Overlord“ stehen aber auch für ein schreckliches Blutvergießen, Zehntausende Tote und Verwundete.

Zur Streitmacht der Alliierten am D-Day, der größten Landungsoperation im Zweiten Weltkrieg, gehörten vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Etwa 3100 Landungsboote mit mehr als 150 000 Soldaten machten sich auf den Weg nach Nordfrankreich.

Die Deutschen hatten im betroffenen Küstenabschnitt nur etwa 50 000 Infanteristen und wenige Flugzeuge zur Verfügung. Weiter nördlich, wo das Landungsunternehmen irrtümlich erwartet wurde, war der Großteil der Divisionen des deutschen Westheeres stationiert.

Im D-Day-Bereich waren die Strände nur lückenhaft gesichert. Die Alliierten gingen in den Morgenstunden an fünf Küstenabschnitten mit den Decknamen Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword östlich von Cherbourg an Land. Erst nach sechs Tagen gelang es Hitlers Gegnern, die Brückenköpfe zu einer Front von etwa 100 Kilometern Länge zu verbinden.

Das Handout-Foto aus dem Jahr 1945, herausgegeben vom Britischen Roten Kreuz, zeigt auf einer kolorierten Version Krankenschwestern des Voluntary Aid Detachment neben verwundeten D-Day-Soldaten im Cowley Hospital in Oxford. Foto: PA Media/British Red Cross/dpa
Foto der D-Day-Veteranin Marie Scott, die in der Telefonzentrale in den Tunneln unter Fort Southwick in Portsmouth arbeitete und Nachrichten von und zu den Stränden übermittelte, von ihren Kollegen in der Telefonzentrale in diesen Tunneln im Jahr 1944 im Vorfeld des 80. Jahrestages des D-Day am 6. Juni 2024. Foto: Marie Scott/PA Media/Handout/dpa
Das vom Britischen Roten Kreuz herausgegebene Handout-Foto aus der Zeit zwischen 1939 und 1945 in der ursprünglichen Schwarz-Weiß-Version zeigt ein Lagerhaus, vollgepackt mit Kisten mit Hilfsgütern des Roten Kreuzes und drei Arbeiter, die Wagen mit Hilfspaketen schieben, die an Kriegsgefangene geliefert werden sollen. Foto: PA Media/British Red Cross/dpa

Am Abend des D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12 000 Mann, darunter etwa 4400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten, Vermissten und Gefallenen wird auf 4000 bis 9000 Mann geschätzt. Im weiteren Verlauf der „Operation Overlord“ sollen bis zur Eroberung von Paris im August 200 000 Deutsche und 70 000 Verbündete ums Leben gekommen sein. In der verwüsteten Normandie starben bis zu 20 000 Zivilisten.

Schlacht um Carentan

Nachdem es den Landungstruppen nicht gelungen war, am 6. Juni die Verbindung der beiden amerikanischen Brückenköpfe Utah- und Omaha-Beach herzustellen, beschloss das US-Oberkommando einen Angriff auf Carentan durch die 101. Luftlandedivision. Da Carentan in der deutschen Verteidigung der Normandie eine Schlüsselstellung einnahm und von hier ein Gegenangriff gestartet werden konnte, war die Eroberung der Stadt ein erklärtes Hauptziel der Alliierten.

Während der Invasion der Alliierten in der Normandie in Frankreich rennen amerikanische Soldaten im Juli 1944 in der Nähe von St. Lo unter feindlichem Beschuss über eine unbefestigte Straße. Foto: AP/Uncredited/dpa

Um die Invasionstruppen mit Nachschub zu versorgen wurde der Flugplatz A10 Airfield planiert und am 19. Juni – 13 Tage nach Beginn der Invasion – eröffnet. A10 Airfield war eine wichtige Ausgangsbasis für Jagdbomber zur Luftunterstützung und für die Landung von Transportflugzeugen. Innerhalb weniger Wochen wurden auf dem Rollfeld mehr als 320 000 Soldaten eingeflogen und über 100 000 Tonnen Material abgefertigt.

Von hier aus begann auch der Angriff der 101st US-Airborne Division (Fallschirmspringer). US-Regisseur Stephen Spielberg hat die Schlacht um Carentan in seiner TV-Serie „Band of Brothers“ verfilmt. Auch in dem amerikanischen Kriegsfilm „Der längste Tag“ aus dem Jahr 1962, einem der aufwändigsten und teuersten Kriegsfilme aller Zeiten, spielt die Eroberung von Carentan eine zentrale Rolle.