Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart scheiden im Viertelfinale der Champions League durch ein 1:3 in Istanbul aus.
Das Volleyball-Wunder war ausgeblieben – und trotzdem feierten die mitgereisten Fans die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart lautstark. Der Außenseiter hatte das türkische Topteam Fenerbahce Istanbul fast zwei Sätze lang geärgert, unterlag am Ende doch mit 1:3 (15:25, 15:25, 25:23, 19:25) und schied trotz des sensationellen 3:2-Erfolgs vor einer Woche in der heimischen Scharrena im Viertelfinale der Champions League aus. „Wir haben vier Sätze gegen die derzeit wohl beste Mannschaft der Welt gewonnen, darauf können wir stolz sein“, sagte Sportdirektorin Kim Renkema, „insgesamt haben wir erneut eine unfassbar gute Saison in der Königsklasse gespielt.“ An deren Ende sich die Stuttgarterinnen ein bisschen geärgert haben.
Allianz MTV Stuttgart dreht erst in Satz drei auf
Denn die Gäste waren vor den rund 5000 fanatischen Fans in Istanbul überhaupt nicht in die Partie gekommen und in den ersten beiden Sätzen absolut chancenlos. Das befürchtete Debakel allerdings blieb aus. Denn anschließend war der deutsche Meister ebenbürtig. „Es hat sehr lange gedauert, bis wir voll da waren. Aber dann haben wir ein richtiges Spiel draus gemacht“, meinte Kim Renkema, „und wir haben Fenerbahce an den Rand der Verzweiflung gebracht.“
Im dritten Durchgang lagen die Stuttgarterinnen schon 17:11 in Führung, ehe eine Aufschlagserie von Arina Fedorovtseva zum 16:17 noch einmal für Spannung sorgte. Doch das MTV-Team behielt beim Stand von 23:23 die Nerven, machte die beiden nächsten Punkte. Im vierten Satz drehte dann Melissa Vargas auf. „Sie hat eine unglaubliche Leistung gezeigt“, sagte Kim Renkema über die Diagonalangreiferin, die ihr Team fast im Alleingang 17:13 in Führung brachte. Die Stuttgarterinnen schlugen allerdings zurück, glichen zum 18:18 aus und hätten sogar den 19. Punkt machen können – doch nach einem zu flachen Zuspiel scheiterte Maria Segura Pallerés am Block. Danach war Fenerbahce Istanbul nicht mehr aufzuhalten. Der Favorit machte sechs Punkte in Folge und mit 25:19 den Einzug ins Halbfinale perfekt. „Wir hatten eine klitzekleine Chance auf den Tie-Break“, meinte Renkema, „nun dürfen wir kurz enttäuscht sein über die verpasste Möglichkeit. Und anschließend müssen wir uns voll auf den Sonntag fokussieren.“
Nächster Höhepunkt: Pokalfinale gegen Potsdam
Dann findet in Mannheim das Pokalfinale gegen den SC Potsdam statt. Dafür Kräfte zu schonen, war im dritten und vierten Satz in Istanbul nicht möglich. Trotzdem ist die MTV-Sportchefin sicher, dass ihr Team am Sonntag voll auf der Höhe sein wird – und das von Beginn an. „Ausreden“, sagte Kim Renkema, „gibt es nicht!“