Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart verlieren im Pokal-Viertelfinale beim SC Potsdam mit 1:3 – und Sportdirektorin Kim Renkema spricht Klartext: „So darf man sich nicht präsentieren.“
Was für eine Pleite! Was für eine Enttäuschung! Und, ja: Was für eine Blamage! Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart sind nach einer miserablen Vorstellung aus dem Pokal ausgeschieden, womit auch der Traum vom erneuten Triple geplatzt ist. Der amtierende Meister, Pokalsieger und Supercup-Gewinner verlor sein Viertelfinale beim SC Potsdam mit 1:3 (16:25, 25:21, 11:25, 19:25) und war, außer im zweiten Satz, nahezu chancenlos. „Wir können nicht mit Druck umgehen, sind deshalb derzeit einfach nicht gut genug“, kritisierte Sportdirektorin Kim Renkema, „es war unser schlechtestes Spiel seit Jahren. So darf man sich nicht präsentieren.“
Es war schon schlecht losgegangen: Trainer Konstantin Bitter musste auf die niederländische Außenangreiferin Jolien Knollema verzichten, die im Training mehrere Bälle ins Gesicht bekommen und sich dabei eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Und dann legte sein Team auch noch einen Fehlstart hin, lag im ersten Satz 2:9, 6:16 und 11:23 hinten. „Diesen Auftritt kann man nicht schönreden“, meinte Kim Renkema hinterher, „dafür gibt es keine Ausreden.“
0:9 in Rückstand
Im zweiten Durchgang schien es, als könne der Favorit die Partie womöglich zu seinen Gunsten drehen. Diagonalangreiferin Krystal Rivers fand etwas besser ins Spiel, nach einem 15:16-Rückstand machten die Gäste vier Punkte in Serie und glichen letztlich zum 1:1 aus. Auftrieb gab dies jedoch nicht, im Gegenteil. Im vierten Satz wurde das MTV-Team vorgeführt wie seit langem nicht mehr. Der SC Potsdam, der sich in einen Rausch spielte, ging 9:0 (!) in Führung, es sah bis zum 25:11 aus, als würde ein ambitionierter Bundesligist gegen einen harmlosen Zweitligisten spielen – und nicht gegen die deutsche Nummer eins.
Im vierten Satz lagen die Stuttgarterinnen beim Stand von 7:6 letztmals in Führung, doch kurz darauf war beim 18:13 für den SCP das Viertelfinale so gut wie gelaufen. Die Gäste kämpften sich zwar noch einmal auf zwei Punkte heran, mehr aber ging an diesem frustrierenden und enttäuschenden Abend nicht – nach dem feststeht, dass das Pokalfinale in Mannheim am 2. März ohne den Titelverteidiger stattfinden wird.
„Das ist sehr, sehr bitter, denn natürlich wollten wir wieder ins Endspiel kommen“, meinte Kim Renkema, „doch letztlich geht es gar nicht so sehr darum, dass diese Titelchance nun weg ist, sondern um die Art und Weise, wie wir uns präsentieren. Wir müssen schnellstmöglich Lösungen finden, denn wenn wir so weiterspielen, dann gibt es in der Bundesliga einige stärkere Mannschaften als uns.“ Zum Beispiel den SC Potsdam.