Altersgerechte Häuser sind gefragt und haben einen guten Wiederverkaufswert. Foto: © psdesign1/Fotolia.com

Gerüstet sein für das Leben zu Hause: Sieben Tipps für ein entsprechendes Vorhaben.

Mit über 50 Jahren noch einmal neu bauen? Warum nicht? Man ist gerüstet für das Leben im Alter zu Hause. Außerdem sind altersgerechte Häuser gefragt, sie haben daher einen guten Wiederverkaufswert.

Tipps zur Planung:

Gute Anbindung

Während Familien mit kleinen Kindern gern etwas außerhalb von Städten im Grünen leben, zieht es Ältere in belebtere Gegenden. "Eine gute Verkehrsanbindung, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und ein angenehmes soziales Miteinander sind ihnen wichtig", berichtet Maria Böhmer von der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer. "Je älter die Menschen werden, desto mehr Zeit verbringen sie erfahrungsgemäß zu Hause und in ihrem unmittelbaren Umfeld."

Quadratmeterzahl

Weil nur noch ein bis zwei Personen im Haushalt leben, kann das neue Zuhause deutlich kleiner ausfallen als das alte. "Statt 150 oder 200 Quadratmeter reichen älteren Paaren meist 100 Quadratmeter oder sogar noch weniger", sagt Böhmer. Zu klein darf es aber nicht sein, wenn es für die Familie und andere Besucher offenstehen soll. "Soll ein Gästezimmer eingeplant werden? Brauchen die Partner Rückzugsmöglichkeiten, zum Beispiel getrennte Schlafzimmer, Hobby- oder Lesezimmer? Solche Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden", erklärt die Wohnberaterin.

Einliegerwohnung

Lassen es Grundriss und Budget zu, ist der Bau einer Einliegerwohnung denkbar. Die kann praktisch sein. "Falls die Bewohner im höheren Lebensalter Hilfe benötigen, kann dort eine Pflegekraft wohnen", sagt Frank Leyhausen von der Deutschen Seniorenliga in Bonn. Oder man sieht die Vermietung der Einliegerwohnung als zusätzliche Einnahmequelle zur Rente an.

Ebenerdig bauen

Auch wenn die Bauherren mit 50 plus noch fit sind, sollten sie die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte im Blick haben. Böhmers Tipp: "Günstig ist es, auf einer einzigen Ebene zu bauen. Dann entfällt das Treppensteigen, das im höheren Alter beschwerlich werden kann." Geld sparen lässt sich in diesem Zusammenhang, wenn man auf den Keller verzichtet. "Waschmaschine und Trockner sind ohnehin besser im Erdgeschoss aufgehoben, wo sie stufenlos erreicht werden", meint Leyhausen. Christoph Windscheif vom Bundesverband Deutscher Fertigbau hält den eingeschossigen Bungalow geradezu für ideal. "Der kann je nach Lebenslage leicht den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden." Denn es sind keinerlei tragende Wände vorhanden, die die Gestaltung der Innenräume einschränken. Die Bewohner können sich für mehrere Zimmer, aber auch für einen offenen Grundriss entscheiden.

Bäder

Auch mehrgeschossige Häuser können für das Leben im höheren Alter durchaus attraktiv und angenehm sein. Vorausgesetzt, sie sind dafür präpariert. "Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei Häusern mit mehreren Etagen so zu planen, dass es im Bedarfsfall möglich ist, unkompliziert in die untere Etage zu ziehen", sagt Leyhausen. Dazu gehört, dass oben und unten jeweils ein vollwertiges Badezimmer eingebaut wird.

Treppe oder Aufzug

"Treppen sollten möglichst gerade und schnörkellos sein", sagt Leyhausen. Denn: "Wendeltreppen bergen Sturzgefahren." Außerdem lassen sich an geraden Treppen leichter Treppenlifte anbringen. Aber es gibt auch Alternativen: Etwa Personenaufzüge, mit denen man den Weg zwischen Unter- und Obergeschoss zurücklegen kann. "Sie brauchen wenig Platz", erklärt Windscheif. Da sie sich fernsteuern lassen, können nicht nur Personen transportiert werden, sondern auch Gegenstände.

Gefahrenstellen

Wichtig bei der Planung eines Hauses für das Alter ist, von vornherein Gefahrenstellen auszuschließen. "Ein guter Architekt wird ein Haus für ältere Bewohner so offen und großzügig wie möglich gestalten", betont Maria Böhmer von der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer. Dazu gehören kurze Wege, wenig Ecken und Kanten. Manche Türen können weggelassen werden. Bad und Küche sollten barrierefrei sein.