Schlechte Nachrichten kurz vor Weihnachten: Rund 40 Mitarbeiter der BE Allbrass Industrial verlieren in Vöhrenbach ihren Arbeitsplatz.
Vöhrenbach - Ob und wie die Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe weiterbeschäftigt werden, ist im Einzelnen noch unklar.
Mit einer "Neustrukturierung der Fertigung" will Allbrass auf die Energiekrise reagieren, teilte das Unternehmen mit. "Möglichst viele Mitarbeitende sollen ein Beschäftigungsangebot in der Gruppe erhalten" heißt es.
Produktion wird in den Niederlanden gebündelt
Da die Fertigungsprozesse für die Bauteile und die Logistik energieintensiv sind, ist die gesamte Unternehmensgruppe von den deutlich gestiegenen Energiekosten der vergangenen Monate betroffen. Darauf habe die Gesellschafterversammlung der Unternehmensgruppe nun reagiert. Das Ergebnis: "Künftig soll die komplette Produktion der Messing-Bauteile am Standort im niederländischen Borne gebündelt werden", erklärt Geschäftsführer Karl-Heinz Fritsch. Auf diese Weise können Prozesse und Abläufe verbessert und Transportwege deutlich reduziert werden. "Der Produktionsstandort in Vöhrenbach mit seinen rund 40 Mitarbeitenden soll daher zum Ende des zweiten Quartals 2023 aufgegeben werden."
"Sozialverträgliche Lösung" gesucht
Die kommenden Monate bis dahin wollen die Verantwortlichen im Unternehmen nun nutzen, um gemeinsam mit dem Betriebsrat eine "möglichst sozialverträgliche Lösung" für die betroffenen Mitarbeitenden zu erzielen. Darüber und über die weiteren Schritte wurde die Belegschaft im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung informiert.
"Das Unternehmen wird sich bemühen möglichst vielen Mitarbeitenden eine Beschäftigung innerhalb der Unternehmensgruppe anzubieten", so Karl-Heinz Fritsch, "zum Beispiel am Standort im etwa 35 Kilometer entfernten Geisingen." Dort hat die BE Aluschmiede GmbH ihren Sitz, die sich innerhalb der Unternehmensgruppe auf die Herstellung von Produkten aus Aluminium spezialisiert hat.
1999 übernahm Allbrass die Firma Siedle Feinpressteile
Die BE Allbrass Industrial GmbH mit Ihrem Sitz in Vöhrenbach ist zusammen mit ihrem Schwesterwerk im niederländischen Borne Teil der Unternehmensgruppe Bons & Evers, die ebenfalls in Borne ihren Sitz hat. Der Vöhrenbacher Standort wurde 1999 nach der Übernahme der Siedle Feinpressteile gegründet. Innerhalb der Branche gelten die beiden Unternehmen als der Spezialist für Warmpressen und die Bearbeitung von Messingbauteilen.
Das Vöhrenbacher Unternehmen liefert von hier aus komplexe Bauteile für die Branchen Sanitär, Haustechnik und technische Gebäudeausrüstung. Für seine Kunden aus dem Energiesektor bietet es Bauteile, die in Schaltschränken und Schaltanlagen für Mittel- und Hochspannung ihre Anwendung finden.