„Nein, als Autor tauge ich nun wirklich nicht“, findet der Schauspieler Liam Neeson. Foto: dpa

Von diesem Donnerstag an wird Liam Neeson in „Battleship“ in den Kinos zu sehen sein – ein Gespräch.

Er war in „Schindlers Liste“ und in „Star Wars“ zu sehen: Liam Neesons Spektrum ist breitgefächert. Nun spielt er in „Battleship“ einen US-Admiral, der gegen Aliens kämpft.

Mr. Neeson, wie viel Alphatier steckt in Ihnen jenseits der Leinwand?
Privat bin ich nicht furchtlos, vielleicht spiele ich deshalb so gerne die harten Typen – Gegensätze ziehen sich an. Wenn ich mich selbst beschreiben müsste, würde ich es so versuchen: sensibel, intelligent und sexy.

Woran liegt es, dass Sie noch nie eine komische Rolle gespielt haben?
Es gab einfach nie Angebote. Dabei hätte ich überhaupt nichts dagegen, für mich spielt das Genre keine Rolle, ein gutes Drehbuch umso mehr. Die Qualität einer Story ist das wichtigste Kriterium. Das Problem ist, dass man in eine Schublade gesteckt wird.

Hätten Sie keine Ambitionen, selbst eine gute Story zu schreiben?
Nein, als Autor tauge ich nun wirklich nicht. Es wäre eine Horrorvorstellung für mich, morgens aufzuwachen und vor einem leeren Blatt Papier zu stehen, das bis zum Abend gefüllt werden muss, um die Familie zu ernähren. Ich bin auch nicht der Typ, der eine eigene Produktionsfirma gründet, wie es viele Kollegen mittlerweile ja machen.

Wie bewahrt man sich nach so langer Karriere den Beruf noch als Herausforderung, ohne in Routine zu verfallen?
Schauspielerei ist immer wieder aufs Neue eine Herausforderung, mich reizt dabei vor allem der Prozess, wie man sich eine Rolle aneignet. Am Set eines Films fühle ich mich sehr wohl, für mich ist das jedes Mal ein aufregendes Erlebnis, weil die Kollegen und insbesondere auch das Team wie zu einer Familie zusammengeschweißt werden.

Sie haben in ambitionierten Werken gespielt und machen zugleich Popcorn-Filme, gibt es da Unterschiede bei der Arbeit?
Ich versuche, meine Arbeit in allen Genres ernst zu nehmen. Wobei ich gerne zugebe, dass man manche Rollen übernimmt, um seine Rechnungen bezahlen zu können. Allerdings muss man auch in diesen Fällen absolut sein Bestes geben und kann den Job keineswegs auf die leichte Schulter nehmen.

Wie haben Sie sich in der Admirals-Uniform als Flottenkommandant im Kampf gegen Aliens gefühlt?
Ich muss zugeben, dass so eine eindrucksvolle Uniform einem schon ein bisschen Machtgefühle verleiht. Erst recht, wenn man damit auf diesem legendären Schlachtschiff USS Missouri steht, auf dem im Zweiten Weltkrieg die Kapitulation Japans stattgefunden hat. Als Nordire fühlte ich mich auch etwas geschmeichelt, den Kommandeur einer US-Flotte zu geben. (lacht)

Haben Sie als Kind schon gerne „Schiffe versenken“ gespielt?
Nein, ich selbst kannte das gar nicht. Aber meine Kinder spielen es bisweilen.