Die Wasserqualität des Tälesees ist laut Andreas Walter derzeit unbedenklich. Foto: Screenshot/Gemeinde Empfingen

Baden gehört zum Sommer einfach dazu – auch im Corona-Jahr. Die Seen in unserer Gegend laden dazu ein, sich eine Auszeit vom Alltag zum Schwimmen oder Sonnen zu nehmen. Aber über die Vorfreude auf den Badespaß drängt sich ein grüner Algenteppich...

Empfingen - Auch wenn der Tälesee von der Gemeinde Empfingen nicht als Badesee beworben wird, lässt es sich der ein oder andere trotzdem nicht entgehen, sich dort im Wasser abzukühlen.

Auf der Homepage der Gemeinde Empfingen sieht das Wasser des Sees grünlich aus, zudem werden im städtischen Brunnen Algen bekämpft – ist die Wasserqualität am Tälesee überhaupt noch in Ordnung? Wir haben nachgefragt.

"Im Frühling geht es mit den Algen los, da kann es auch mal grün werden", sagt Andreas Walter, Gewässerwart des Fischervereins Empfingen. Die Mitglieder des örtlichen Fischereiverein Anker pflegen den See und das umliegende Areal ehrenamtlich. An sich sei laut den Wasserwerten, die der Fischereiverein misst, die Wasserqualität des Tälesees "unbedenklich", so Walter. "Zurzeit gibt es im Tälesee nicht mehr oder weniger Algen als in den vorherigen Jahren."

Blaualgen sind am gefährlichsten

Vor zwei bis drei Jahren allerdings bereitete die Wasserqualität des Stausees große Sorgen. Weil das Wasser des Tälesees sehr klar war, wurde ein "extremes Wachstum von Unterwasserpflanzen angeregt", so der Gewässerwart. Als Konsequenz musste der See über den Winter trocken gelegt werden. Dieses Problem sei in diesem Jahr nicht vorhanden, nun sei das Wasser trübe.

Vor allem Wärme und Sonneneinstrahlung fördern das Algenwachstum in Seen – der Sommer 2021 soll Prognosen zufolge wieder sehr warm werden. Ist der Tälesee, dessen tiefste Stelle gerade mal 4,80 Meter beträgt, besonders gefährdet, von Algen befallen zu werden? Bei vielen Seen wurde die Hitze und die damit verbundenen Algen in dem vorherigen Jahr zum Problem, erzählt Walter. Manche Seen "waren kurz vor dem Umkippen". Besonders gefährlich für den Menschen seien Blaualgen, wenn diese in einem See auftreten wird sofort ein Badeverbot ausgesprochen. Unter anderem verursachen sie Haut- und Magenprobleme, können aber wenn sie sich im Körper anreichern sogar krebsauslösend sein. "Einen Blaualgenbefall gibt es bei uns definitiv nicht", gibt der Gewässerwart die Entwarnung.

In der Zukunft überprüfe der Fischereiverein weiterhin die Wasserwerte des Tälesees. "Ändern kann man nichts, aber ich hoffe, dass nichts Größeres passiert", sagt Walter.

2008 wurde das Wasser abgelassen

Im Jahr 1981 erfolgte der erste Aufstau am Tälesee. Das damalige Hauptprojekt der landschaftspflegerischen Maßnahmen wurde 1982 mit der Bepflanzung des Tälesees abgeschlossen. Im Laufe der Jahre allerdings verschlammte der See durch Sediment- und Phospateintrag. Dies führt dazu, dass sich zu wenig Sauerstoff im See befindet – umgangssprachlich spricht man vom Umkippen eines Sees.

So wurde das Wasser im Jahr 2008 abgelassen, 10 000 Kubikmeter Schlamm wurden ausgebaggert und anschließend wurde der Tälesee im Jahr 2009 neu bepflanzt.

Heute ist der Tälesee in Empfingen mit einer Wasserfläche von 1,9 Hektar ein beliebtes Ausflugsziel. Neben seiner Liegewiese, welche zum Verweilen einlädt, bietet er auch Sportmöglichkeiten, mit verschiedenen Geräten für Ausdauer und Kraftübungen.