Aktion auf dem Nähberg: Die Freiwilligen des Albvereins setzen sich für den Weißdolch-Bläuling ein. Foto: Bender

Natur: Schutz und Erhaltung: Albverein absolviert Arbeitseinsatz auf dem Nähberg nahe Starzeln

Bei der Nähbergaktion nahe Starzeln am Samstagvormittag wurde zugleich Naturschutz und Erhaltungsmaßnahmen im Kulturdenkmal Schwäbische Alb betrieben.

Burladingen-Starzeln. Der Weißdolch-Bläuling würde sich bei den knapp zehn Helfern der Albvereins-Ortsgruppe Burladingen bedanken, wenn er denn könnte. Der kleine blaue Schmetterling ist nämlich akut vom Aussterben bedroht. Und der Nähberg auf der Gemarkung Starzeln ist nur noch einer von insgesamt sechs Standorten auf der gesamten Schwäbischen Alb, wo man ihn noch finden kann.

Aufschrei wegen Mähung

Der Weißdolch-Bläuling ist auf die selten vorkommende Kleeart Esparsette angewiesen, um überleben zu können, klärt Naturschutzwart Thomas Stocker auf. Und damit dieser Rohbodenbesiedler, der mit sehr schlechten Bodenverhältnissen zurechtkommt, gedeihen kann, muss früh gemäht und damit die Biomasse reduziert werden, kennt sich der Förster aus.

Er weiß auch, dass durch die Reihen der Naturliebhaber stets ein Aufschrei geht, wenn man die selten vorkommenden Orchideenarten auf der Schwäbischen Alb quasi während ihres Erblühens abmäht. Aber nur dann kann die Schattenwirkung reduziert werden, damit die Esparsette gedeihen kann, erklärt er. Und die Orchideen seien dadurch ja nicht ausgerottet.

In diesem Jahr hat der vom Regierungspräsidium beauftragte Pflegetrupp bei der Vorbereitung der Flächen deshalb auch einige Orchideen ausgespart oder die gemähten Standorte mit Hinweistafeln ausgestattet. "Wir müssen zum Erhalt dieses Schmetterlings extreme Maßnahmen ergreifen. Allerdings werden alle Arbeiten mit Maß und Ziel durchgeführt", erläutert Thomas Stocker.

Er erinnert sich, dass vor etwa 25 Jahren der Gemeinderat beschlossen hatte, Standorte wie das Naturschutzgebiet Nähberg nicht mehr beweiden zu lassen. Dies diente vor allem dem Orchideenschutz. Nun müssen die Flächen mechanisch gepflegt werden, um die vielen seltenen Pflanzen auf den mageren Böden zu schützen und zu erhalten.

Und deshalb hat auch die Albvereins-Ortsgruppe Burladingen unter der Führung von Doris Knuth seinen jährlichen Arbeitseinsatz absolviert, bevor am 4. Oktober dann der Großeinsatz der örtlichen Schulen erfolgt.