Keine Fasnet ohne Guggamusik – auch im Ebinger Umzug war sie nicht zu überhören. Foto: Kistner

3000 Hästräger bevölkern Ebinger Innenstadt. An Konfetti herrscht kein Mangel.

Albstadt-Ebingen - Der Vorjahresrekord – 97 Gruppen und 3500 Hästräger – geriet nicht in Gefahr, aber mit 83 Zünften, 3000 Teilnehmern und mindestens ebenso vielen Zuschauern hat der Ebinger Narrenumzug seine Attraktivität wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Über zwei Stunden dauerte es, bis der letzte Umzugsteilnehmer die Tribüne vor dem Rathaus passiert hatte, auf dem die Würdenträger der Ebinger Zunft Schlossbergturm die närrische Parade abnahmen, dem Publikum die vorbeidefilierenden Zünfte vorstellten und deren Schlachtrufe skandierten. Wie es der Brauch verlangt, wanderten wieder zahllose Bonbons von einem Handschuh in den anderen, und so mancher Schopf und Kragen wurde mit Konfetti oder Stroh gewürzt. Die Vorräte, die die Narren auf Bollerwagen mit sich führten, waren überaus reichhaltig; man hätte meinen können, die Reserven seien in diesem Jahr besonders groß. Vielleicht liegt es ja am Stuttgarter Konfettiverbot.

Apropos Stuttgart: Der kolorierte Feinstaub, der schon im vergangenen Jahr die Lüfte pink und giftgrün einfärbte, erfreut sich 2018 noch größerer Beliebtheit. Ebenfalls im Trend liegt dezenter Horror; speziell die jüngeren Zünfte vom mittleren Neckar legen eine Vorliebe für Maskendämonie an den Tag. Und natürlich hat die Fasnet längst Geschmack an Leuchtdioden und Techno gefunden. Frühlingsgeister waren beim Ebinger Umzug dagegen eher Ausnahmeerscheinungen.

Das Wetter war in diesem Jahr durchaus umzugskompatibel: Es blieb trocken; stellenweise ließ sich zwischen den Wolken sogar der blaue Himmel blicken. Traditionsgemäß war dem Umzug ein Zunftmeisterempfang in der Ebinger Festhalle vorausgegangen, und später am Nachmittag ließen sich die Narren dort bewirten – sofern sie Platz fanden. Aber auch diejenigen, die sich anderweitig orientieren, mussten an diesem Tag weder hungern noch dürsten.