Tobias Kohler und Benedikt Geiger starteten im Dunkeln. Foto: Privat

Radsport: Tobias Kohler und Benedikt Geiger vom Velo Racing Team Albstadt umrunden den Schwarzwald

Albstadt - Zwischen Basel und Karlsruhe, zwischen Straßberg und Albstadt haben Tobias Kohler und Benedikt Geiger vom Velo Racing Team Albstadt den Schwarzwald umfahren – 1040 Kilometer an einem Tag.

Im Juni schon hatten Tobias Kohler und Benedikt Geiger eine Tour mit mehr als 400 Kilometern an einem Tag unternommen – nun haben sie mit der Schwarzwaldumrundung die Tagesmarke von 500 Kilometern geknackt: 520 pro Mann, 1040 zusammen.

Um so etwas zu schaffen, braucht es nicht nur Kraft in den Beinen, sondern auch Köpfchen. Das Vorhaben muss gut vorbereitet sein. Die Route um den Schwarzwald hatten beide bis ins Detail geplant. Zuvor erkundeten die Rennradfahrer die Strecke im Radius von rund 100 Kilometern, um die Gefahren der Abschnitte zu erkennen, die sie im Dunkeln befuhren.

Nicht zuletzt muss auch die Ausrüstung stimmen: Taschen für das Oberrohr wurden angeschafft und eine Halterung für die LED-Beleuchtung am 3D-Drucker gedruckt.

Der Startschuss fällt nachts um 3 Uhr

Der Startschuss fiel mitten in der Nacht: Um 3 Uhr standen Kohler und Geiger auf, nahmen ein leichtes Frühstück zu sich und schwangen sich um Punkt 4 Uhr – noch bei Dunkelheit – auf die Rennräder. Hochleistungs-LED-Lampen leuchteten ihnen bis zum Sonnenaufgang den Weg. Die Strecke führte zunächst in den Süd-Westen Richtung Rottweil. Nahe Donaueschingen beobachteten die beiden auf ihren Rädern, wie so langsam die Sonne aufging. Weiter ging es in das Dreiländereck bei Basel und von da an führte die Strecke immer am Rhein entlang abwärts.

Für die Nahrungsaufnahme hatten die Sportler wenig Zeit eingeplant. Einen Großteil der Energie führten sie sich auf dem Fahrrad sitzend zu – mittels Sportlernahrung. Zur Mittagspause um zwölf Uhr stellten sie ihre Rennräder dennoch eine Weile ab, denn bis dahin hatten sie bereits 200 Kilometer hinter sich gebracht: Zeit, um die Wasserflaschen wieder aufzufüllten und etwas zu essen.

Doch lange verschnaufen konnten die beiden Albstädter nicht. Auf der Weiterfahrt machte sich die Mittagshitze deutlich bemerkbar, sodass sie sich in Straßburg abkühlen mussten. Die hohen Temperaturen im Rheintal machten den beiden Fahrern derart zu schaffen, dass sie mehrere kleine Stopps zum Auffüllen der Wasserflaschen einlegen mussten. Auch das Tempo mussten sie daraufhin etwas verringern.

Am späten Nachmittag verließen sie schließlich die Rheinebene und fuhren in Richtung Rastatt. Inzwischen war die Sonne wieder untergegangen, aber dennoch waren die Temperaturen noch sehr hoch und drückend. Erst als sie Pforzheim hinter sich gelassen hatten, sanken die Temperaturen, es wurde kühler und das Tempo zum Endspurt hin schneller.

Von Weil der Stadt ging es Richtung Ehningen nach Herrenberg und über die Anhöhe nach Bondorf weiter ins Neckartal. In Eyach bogen die beiden quasi auf die Zielgerade ein und es ging das Eyachtal hinauf bis zum Kühlen Grund, nach Ostdorf.

Vom Mond beschienen begrüßten die Balinger Berge die zwei Rennradfahrer wieder Zuhause. Nach einer Netto-Fahrzeit von mehr als 18 Stunden und 21,5 Stunden auf den Beinen fuhren die beiden Athleten um 1.30 Uhr wieder am Startpunkt ein. Die Strecke von 520 Kilometern mit 3000 Höhenmetern Unterschied schafften sie in knapp über 28 Kilometern pro Stunde. Dabei hatten die Teamkollegen auch mit kleineren technischen Defekten zu kämpfen: So hatten sie auf der Tour zwei Platte, die sie jedoch schnell geflickt hatten. Außerdem war die Lampe durch einen Wackelkontakt ausgefallen, aber erst auf den letzten 50 Kilometern – das Fahrrad fand seinen Weg nach Hause dennoch.