16 Kinder aus den Klassen fünf bis sieben nehmen am Sommerferienprogramm "Heiß auf Lesen" teil. Foto: Stapel Foto: Schwarzwälder Bote

"Heiß auf Lesen": Albstadts Stadtbücherei lädt zum Ferien-Lese-Club ein / Viel Lektüre und ein "Logbuch"

Die junge Generation liest nicht mehr – es sei denn Facebook-Posts und WhatsApp-Nachrichten. Jetzt versucht die Stadtbücherei, Albstädter Kinder und Jugendliche von heute "Heiß auf Lesen" zu machen? So lautet jedenfalls der Titel ihres Ferienprogramms.

Albstadt-Ebingen. 16 Kinder aus den Klassenstufen fünf bis sieben nehmen über die Sommerferien an diesem Programm teil, das mittlerweile zum dritten Mal angeboten wird; betreut werden sie von Cordula Stepper, der Kinder- und Jugendbibliothekarin, und von Elke Merz.

Zu Beginn bekommt jeder, der noch nicht dabei war, ein "Logbuch", in das die Titel der über die Sommerferien gelesenen Bücher eingetragen werden. Darunter kommt das Urteil: War das Buch gut, hat es gefallen, kann man es weiterempfehlen – und falls ja, weshalb? Oder war die Lektüre reine Zeitverschwendung?

Den Anfang macht das Büchercasting – es gibt fünf Kategorien von Büchern, aus denen die Gruppenmitglieder sich im Lauf der Ferien bedienen werden: Abenteuer, Fantasy, Krimi, Mädchen und Jungs. Jede Kategorie ist in der Auswahl, die Cordula Stepper getroffen hat, mit fünf Bücher vertreten – macht zusammen 25. Jede Kategorie wird einem harten Auswahlverfahren unterzogen; der Reihe werden Titel, Cover, Klappentext und die einleitenden Sätze verglichen, in jeder Runde wird ein Buch ausgesiebt, so dass nach der vierten nur noch ein Titel pro Gruppe übrig ist.

Den ersten Platz in der Kategorie Abenteuer holt sich "Roman Quest – Flucht aus Rom" von Caroline Lawrence, in der Kategorie Fantasy macht "Map of Magic – Die Karte der geheimen Wünsche" von Carrie Ryan das Rennen, und der Krimi der ersten Wahl ist "Blackthorn Code – Die schwarze Gefahr" von Kevin Sands. Bleiben die Sparten "Mädchen" und "Jungs" – übrigens wird auch bei diesen Entscheidungen niemand wegen seines Geschlechts von der Abstimmung ausgeschlossen; die Jungen beteiligen sich an der Mädchenbuchauswahl und umgekehrt. Das Ergebnis: "Rebecca – Verflucht, ausgerechnet England" von Barabara Laban hat bei den Mädchenbüchern den überzeugendsten Eindruck hinterlassen und "Eric Fail – Geht’s noch peinlicher?" von Dina El-Nawab die Jungenkonkurrenz gewonnen.

Werden diese Bücher jetzt von allen gelesen? Nein, ganz so einfach ist es nicht – das Casting sollte auf den Geschmack bringen, aber natürlich darf jeder lesen, was er will. Zum Lesen in der Stadtbücherei gehört immer ein praktisches Komplement: Es wird gebastelt – an diesem Nachmittag ist es ein Schlüsselanhänger aus Buchstabenwürfeln.

In den kommenden Ferienwochen wird sich die Gruppe jeden Dienstag um 10.30 Uhr in der Stadtbücherei treffen, ihre literarischen Taten bilanzieren und neue in Angriff nehmen. Beim letzten Treffen wird eine Tombola veranstaltet; jedes Gruppenmitglied bekommt so viele Lose, wie es über die Sommerferien Bücher gelesen hat. Die Kinder haben sich viel vorgenommen: Zehn bis 20 Bücher sollen es sein – mal sehen, ob das hinhaut.