"Wilde" Parker in Rettungszufahrten und auf Gehwegen sind auch den Einzelhändlern ein Dorn im Auge. Foto: Archiv-Foto: Eyrich

Nachjustieren zugunsten des Handels: Verwaltung will Anregungen der CDU in neuen Beschlussvorschlag einarbeiten.

Albstadt-Ebingen - Über das beschlossene Parkierungskonzept im Hufeisen wollen sich die Stadträte nochmal Gedanken machen – und nachjustieren. Ihren Antrag zog die CDU im Gemeinderat jedoch wieder zurück: Die Stadt ist bereits dran.

Da hatte die CDU-Fraktion, vornehmlich ihr Chef Roland Tralmer, selbst Anlieger im "Hufeisen", ihren Antrag so schön vorbereitet – und einigte sich dann doch mit der Verwaltung darauf, ihn wieder zurückzuziehen. Den die hat die Bitte mehrerer Einzelhändler gehört, im ältesten Ebinger Vierteil nicht nur Anwohnerparken zuzulassen, wie der Gemeinderat es im September 2017 beschlossen hatte, und nochmals eine Befragung und Untersuchung der Verkehrssituation in Auftrag gegeben. Am 19. Juli will die Verwaltung dem Gremium eine Vorlage präsentieren, über die nach der Sommerpause entschieden werden soll.

Damit kommt sie dem CDU-Antrag auf einen Änderungsvorschlag zuvor, in dem laut Tralmer mehreren Prämissen Rechnung getragen werden solle: Montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sollten Landgraben, Spitalhof, Kapell- und Pfarrstraße auch Kurzzeitparkern für eine Stunde zugänglich sein. Vom Landgraben sollte ein Ringverkehr über Spitalhof und Kapellstraße als Einbahnstraße angelegt werden, um Wendemanöver am Ende des Landgrabens, vor den Pollern zur Fußgängerzone, zu verhindern. Letztere sollten so weit in den Landgraben versetzt werden, dass unberechtigtes Parken dort unmöglich wird. Alle Parkflächen seien eindeutig als solche für Kurzzeitparker und/oder Anwohner zu kennzeichnen, der ruhende Verkehr im Hufeisen regelmäßig und stringent zu kontrollieren – auch abends und nachts.

Händler befürchten Kundenverluste

Einzelhändler hatten immer wieder vorgebracht, dass mit Kundenverlusten – in Zeiten des Onlinehandels leiden sie ohnehin darunter – zu rechnen sei und dass Dauerparker die Parkscheibe weiterdrehten, also potenzielle Kundenparkplätze blockierten.

Er selbst habe im September den Beschluss für reines Anwohnerparken im "Hufeisen" mitgetragen und gefordert, dann auch dazu zu stehen und ihn nach außen zu vertreten, räumte Tralmer ein und fügte hinzu: "Maßgeblich war die Auffassung, dass das mit dem Handels- und Gewerbeverein abgestimmt sei." Diesbezüglich sei er eines Besseren belehrt worden. Neu nachzudenken sei erforderlich.

Deutlich machte Tralmer, dass gerade der Handel ein Ende des wilden Parkens, zumal in Rettungswegen, fordere, aber in schwierigen Zeiten auch Planungssicherheit brauche. "Wir haben uns im Stadtentwicklungskonzept zum Handelszentrum Ebingen bekannt."

Oberbürgermeister Klaus Konzelmann sagte Tralmer zu, die CDU-Vorschläge in die Sitzungsvorlage für Juli einzuarbeiten.

ZUG-Stadträtin Elke Rapthel, die früher selbst im "Hufeisen" gewohnt hatte, gab zu bedenken, dass der Beschluss im September auch für die Anwohner gefallen sei, die oft keinen Parkplatz in Wohnungsnähe fänden. "Wer um 17 Uhr von der Arbeit kommt, dem geht es dann wieder so", sagte sie und fügte hinzu: "Nachjustieren: Ja. Aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten!"