Das neue Atemschutzausbildungszentrum der Feuerwehr im Zollernalbkreis ist eingeweiht worden.
Albstadt-Tailfingen - In Gegenwart von annähernd 200 Festgästen ist am Freitagabend in Tailfingen die neue Atemschutzübungsanlage des Zollernalbkreises eingeweiht worden. Anderntags war Tag der offenen Tür.
Gedrängt standen die Gäste am Freitag in der Fahrzeughalle des Tailfinger Feuerwehrgerätehauses – was Rang und Namen hat in der Kommunalpolitik und im Brandschutzwesen des Landkreises, war erschienen. Oberbürgermeister Klaus Konzelmann erinnerte in seiner Festansprache an den ersten Spatenstich am 15. Juli 2014 und an die Planungsphase, die noch wesentlich weiter zurückreichte. "Jetzt sind wir stolz darauf, dass der Bau beendet ist." Konzelmanns Dank für diese Planungsleistung und die Begleitung der Bauarbeiten galt den Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Albstadt, namentlich Felix Sandel, Horst Koch und Thomas Daus, dem Kreisfeuerwehrverband, Kreisbrandmeister Stefan Hermann und der Kreisverwaltung.
Diese war vor Ort durch Matthias Frankenberg vertreten. Der Erste Landesbeamte bekundete in seiner Rede Zuversicht, dass das neue Atemschutzausbildungszentrum ebenso mit Leben gefüllt sein werde wie das alte und dass auch künftig eine qualitativ hochwertige Ausbildung gewährleistet sei. Wie nötig die sei, ersehe man daraus, dass die Feuerwehren des Zollernalbkreises 2014 nicht weniger als 14 Menschen gerettet hätten. Frankenberg erinnerte an die Schwierigkeiten der Planungsphase, an Konzepte, die erst erwogen, dann wieder verworfen worden seien. Schon vor einem Jahrzehnt seien Gespräche mit dem damaligen Ersten Bürgermeister Axel Pflanz geführt worden, 2013 habe der Landtagsabgeordnete Hans-Martin Haller dann Innenminister Reinhold Gall nach Tailfingen geholt: "Die Politik war der Wegbereiter des neuen Ausbildungszentrums." Frankenbergs Geschenk an OB Konzelmann: ein Wappen des Landkreises.
Auch der Kreisverbandsvorsitzende Wolfgang Jetter konnte sich gut an frühere Feuerwehrrunden erinnern, bei denen sein Vorgänger Karl Dehner mit Bürgermeistern und Kommandanten über das in die Jahre gekommene Ausbildungszentrum konferiert hatte. Seit 1988 waren auf der Anlage 2542 Feuerwehrleute erstausgebildet worden und 7996 Fortbildungen über die Bühne gegangen. Die neue Anlage im feuerwehrroten Anbau ans Gerätehaus ist die einzige im Land, auf der alle einschlägigen DIN-Normen umgesetzt werden. Um so leichter fiel Jetter der Appell: "Schickt eure Atemschutzgeräteträger zu einer tollen Ausbildung nach Tailfingen!"
Im Anschluss schnitten die Würdenträger gemeinsam das Band durch. Ein gemeinsamer Rundgang schloss sich an.
Albstadt-Tailfingen. Der Fuhrpark der Albstädter Feuerwehr ist am Samstag um ein Gefährt angewachsen – das neue Wechselladerfahrzeug WLF 26 wurde der Abteilung Tailfingen im Rahmen des Tags der offenen Tür im neuen Atemschutzausbildungszentrum offiziell übergeben. Es ersetzt, wie Oberbürgermeister Klaus Konzelmann in seiner Ansprache darlegte, ehe er Abteilungskommandant Thomas Daus den Fahrzeugschlüssel übergab, gleich zwei Fahrzeuge, nämlich die Gerätewagen Atemschutz und Gefahrgut – der Wechsellader vermag sowohl den Abrollbehälter als auch die Stahlmulde zu transportieren, "das eröffnet der Feuerwehr Albstadt neue Möglichkeiten für den Transport von Gerät und Material".
Gekostet hat das WLF 26 215 .000 Euro; das Land steuert dazu 57. 000 Euro bei. Mit einer Führerhaushöhe von 3,65 Meter stellt der Neuzugang die anderen Fahrzeuge buchstäblich in den Schatten. Bernd Neff von der gleichnamigen Fahrzeugbaufirma bescheinigte der Stadt, nun das derzeit modernste Fahrzeug auf dem Markt zu besitzen; das Gleiche gilt, wie Stefan Heymann von Mercedes-Benz versicherte, fürs Fahrgestell.
Dass sich die Tailfinger als Termin den Tag der Deutschen Einheit ausgesucht haben, war ein Glücksgriff. Das traumhafte Herbstwetter lockte Gäste in Scharen zum Tag der offenen Tür; das Interesse an der Besichtigung des neuen Ausbildungszentrums war riesengroß. Die Tailfinger Feuerwehrleute hatten den ganzen Tag damit zu tun, eine 15-köpfige Gruppe nach der anderen durch das zweigeschossige Gebäude zu lotsen. Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Hausach-Haslach absolvierten mehrere Durchgänge auf der 54 Meter langen Lauf- und Kriechstrecke und übten auch in der gleichfalls aufgestellten mobilen Brandübungsanlage der Netze BW.
Neben den Feuerwehraktiven leisteten auch DRK, Jugendrotkreuz und Jugendfeuerwehr ihren Beitrag zur Programmgestaltung. Das Angebot umfasste eine Rallye, Spiele und viele Informationen, der Nachwuchs demonstrierte bei einer Übung sein Können, und die Kinder konnten im Bärenhospital des Jugendrotkreuzes ihre Kuscheltiere verarzten lassen. Der Auto-Club Europa (ACE) Neckar-Alb informierte über Rettungskarten in Fahrzeugen, und ein Luftballonwettbewerb wurde auch ausgetragen – der Erlös ist für die Mukoviszidose-Stiftung bestimmt.