Anita Wehrle-Garanpour, Susanne Feil, Julia Hölle und Sabrina Hipp (von links) organisieren den ersten Warentauschtag in Albstadt, an dem von Spielsachen über Haushaltsgeräte bis zu Kleidung alles gebracht und kostenlos mitgenommen werden kann, was noch funktionsfähig und zu gebrauchen ist. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Nachhaltigkeit: Bündnis 90/Die Grünen organisieren den ersten Warentauschtag in Albstadt – für alle

Ein Zeichen für nachhaltige Nutzung und damit für sparsamen Umgang mit Ressourcen, für Umwelt- und Klimaschutz will "Bündnis 90/Die Grünen" in Albstadt setzen und organisiert den ersten Warentauschtag mit Mehrwert für alle, die mitmachen.

Albstadt-Ebingen. "Tauschen statt neu kaufen" lautet das Motto am ersten Warentauschtag in Albstadt am Samstag, 3. März. Von 12 bis 16 Uhr ist dann die Festhalle Ebingen geöffnet und alle, die die mitmachen wollen, sind willkommen.

Grünen-Stadträtin Susanne Feil und ihre Parteifreundinnen Sabrina Hipp, Julia Hölle und Anita Wehrle-Garanpour hatten gemeinsam die Idee für diese Börse, wie es sie in Balingen und Hechingen bereits gibt, und erklären, wie es geht: Von 12 bis 15 Uhr darf jeder Waren, die noch nutzbar sind, abgeben – von 12 bis 16 Uhr darf jeder, der etwas braucht und es bei der Börse findet, es mitnehmen. Wer etwas mitnehmen will, muss nichts dafür bringen und umgekehrt – jeder ist also frei, abzugeben und mitzunehmen, was und soviel er oder sie möchte.

Ein paar Regeln gibt es freilich schon. Die wichtigste: Alles, was mitgebracht wird, sollte noch benutzbar, sauber und funktionsfähig sein: Oberbekleidung und Heimtextilien, Haushaltsgegenstände vom Geschirr bis zu Elektrogeräten, Spielwaren und Bücher, Kleinmöbel, Schmuck, Accessoires und vieles mehr. "Wir setzen darauf, dass niemand einfach seinen Müll vorbeibringt", betonen die Initiatorinnen. Elektrische Geräte werden zudem vor Ort in der Halle auf Funktionsfähigkeit geprüft.

Die zweite Regel: Für sperrige Gegenstände wie Fahrräder, Möbel, Waschmaschinen und Kühlschränke, Fernsehgeräte und Ähnliches steht eine Pinnwand bereit. Wer etwas Größeres weitergeben, aber nicht mitbringen will, heftet einfach ein Foto samt seiner Telefonnummer an die Pinnwand, und wer diesen Gegenstand brauchen kann, nimmt das Foto mit.

Eine weitere Regel: Computer und Zubehör, Mobiltelefone, Schuhe und Unterwäsche werden nicht angenommen – aus Gründen von Datenschutz respektive Hygiene. Und auch eine vierte Regel gibt es noch: Wer sich als Helfer engagiert, hat Vorrang beim Aussuchen.

Wie läuft das Ganze ab? In der Halle werden mehrere Themen-Tische aufgebaut, an denen Helfer im Einsatz sind. Wer eine Kaffeemaschine mitbringt, stellt sie selbst zu den Haushaltsgeräten, wer einen Vorhang übrig hat ,legt ihn zu den Heimtextilien und so weiter. Besucher, die etwas mitnehmen möchten, gehen einfach zu den Tischen, suchen aus und packen ein.

"Das beste Recycling ist die weitere Nutzung"

"Tauschen statt kaufen" lautet das Motto des Tages, der bei genügend Resonanz auch 2019 wieder stattfinden soll, eventuell auch zwei Mal pro Jahr. "Denn das beste Recycling ist die Weiterverwendung", betont Susanne Feil, "und jeder hat doch etwas zu Hause, was er nicht mehr braucht, was aber zu schade zum Wegwerfen wäre." Zumal die Wegwerfmentalität gewachsen sei und es immer weniger Großfamilien gebe, innerhalb derer Waren weiterbenutzt würden, wie Sabrina Hipp betont.

Sollte am Warentauschtag etwas übrig bleiben, wird es selbstverständlich auch nicht weggeworfen – dafür sorgen die Partner der grünen Initiatorinnen: Die Caritas mit ihrer Carmadio-Boutique und dem Tafelladen wird einer der Abnehmer sein, der Verein "Regionalgenial Zollernalb" und die Firma Korn Recycling, die sich um die Wiederverwendung wertvoller Rohstoffe kümmert.

Für das leibliche Wohl ist am ersten Warentauschtag übrigens ebenfalls gesorgt: Kaffee und Kuchen servieren die Schüler des Progymnasiums Tailfingen – an alle Helfer sogar kostenlos.  Wer selbst mithelfen möchte, erhält weitere Informationen bei Bündnis 90/Die Grünen unter den E-Mail-Adressen Zollernalb.gruene@ gmail.com und susanne-feil@gmx.de.