Die Jugendlichen haben ihre Wünsche dem Ausschuss für Schule, Kultur, Soziales und Sport vorgetragen. Foto: Kistner

Die städtische Jugendbeteiligungsbeauftragte und einige Kinder und Jugendliche haben im Sozialausschuss ihre Wünsche geäußert. Es ging dabei vor allem um das Thema Digitalisierung.

Albstadt. Der Ausschuss für Schule, Kultur, Soziales und Sport (SKSS) des Albstädter Gemeinderats hat Besuch von Carina Neumann, der städtischen Jugendbeteiligungsbeauftragten, erhalten – aber nicht von ihr allein: Neumann wurde von einem halben Dutzend Kinder und Jugendlichen begleitet, die als Emissäre des Albstädter Jugendforums gekommen waren und dessen Wünsche vorbringen wollten.

Forderung: Bessere Internetverbindungen

Das sind nicht wenige. Thema Digitalisierung: Für die Schulen fordern die jungen Leute – übrigens selbstbewusst und sehr souverän im Auftreten – bessere Internetverbindungen an den Schulen, funktionstüchtige Kameras, Beamer und Projektoren, ein Personal, das diese Gerätschaften auch zu bedienen weiß oder – falls nicht – sich fortbilden lässt, Tablets ab Klasse Sieben und eine schulinterne App mit aktuellen Stundenplänen – samt Ausfallstunden – und einer Chat-Funktion. Das Progymnasium Tailfingen, so war zu hören, habe so etwas schon.

Nächster Posten: Mobilität. Die Jugend will mehr Busverbindungen zwischen Ortsteilen und Wohngebieten, beispielsweise auf Nank in Tailfingen, wo es nur zwei gibt, günstigere Tarife und mehr Busse zu Stoßzeiten – sich erst im Bus drängen und dann an der Schule alle Regeln peinlichst beachten, das leuchtet niemandem ein. Außerdem legen sie Wert auf sichere, gut ausgeleuchtete Schulwege – laut Neumann hat die Stadt auch schon reagiert, einige Leuchtmittel erneuert und ein Gespräch in Aussicht gestellt.

Freizeitanlage mit Sitzgelegenheiten

Apropos Sicherheit: Mehr Geschwindigkeitskontrollen und mehr Präsenz von Ordnungsamt und Polizei stehen auch auf dem Wunschzettel: Bei den roten Sofas des Bürgerturmplatzes findet offenbar ein Verdrängungswettbewerb statt, bei dem die Jüngeren gegenüber vielfach alkoholisierten Erwachsenen das Nachsehen haben. An diese Forderung schließen sich nahtlos weitere an: saubere Sitzgelegenheiten, Toiletten, Plätze und mehr Mülleimer, die regelmäßig geleert werden – die Gemeinderäte zeigten sich freudig überrascht von so viel Sinn für Ordnung und Reinlichkeit. Ferner erwarten die jungen Leute von einem Stadtbild nach ihrem Geschmack mehr Fahrradwege, weniger Baustellen und solar betriebene Straßenlaternen.

Und dann ist da noch die Forderung nach einem Platz im Leben. Die Jugendlichen wünschen sich eine Freizeitanlage mit Sitzgelegenheiten, Natur, Grillplatz, Kiosk sowie Sport- und Spielgeräten – als da wären Schaukel, Trampolin, Slackline, Seilbahn und anderes mehr. Fußball- und Bolzplätze sollen erneuert und komfortabler gestaltet, Kinder- und Jugendhäuser saniert werden. Nicht zu vergessen: ein moderner Skateplatz – der alte genügt den Anforderungen nicht. Zur Ausstattung gehören ein neuer, planer Bodenbelag, überdachte Sitzplätze, Mülleimer samt Aschenbecher, eine Graffitiwand – legalisiert, versteht sich – , Bepflanzung und natürlich ein angemessenes Skatemobiliar: Rails, Manualpad, Ledge, Quarterpipe, Minramp und Halfpipe – die Gemeinderäte mussten einräumen, dass sie bei den meisten dieser Wörter Bahnhof verstehen.

Respekt für den couragierten Auftritt

Gleichwohl wollen sie sehen, was sie für die Jugend tun können, deren couragierter Auftritt ihnen sichtlich Respekt abnötigte. Alles auf einmal werde man nicht regeln können, räumte Oberbürgermeister Klaus Konzelmann ein, aber man sei guten Willens und werde sich Mühe geben. "Der Herr Hollauer dort hat sehr viel mitgeschrieben."