Krankenhausdebatte: Bürgerinitiative will nun Antworten von Landrat Pauli

Albstadt-Ebingen (key). Mit einem offenen Brief wendet sich die "Bürgerinitiative pro Krankenhaus Albstadt" an Landrat Günther-Martin Pauli – und stellt ihm darin eine Reihe von Fragen, die sie in ähnlicher Form im April dem Albstädter Oberbürgermeister Klaus Konzelmann gestellt hatte. Der habe sie bei etlichen Fragen – "verständlicherweise" – darauf verwiesen, dass der Kreistag respektive der Landrat zuständig sei.

Zum einen wollen die Unterzeichner – Heinz Kasik, Marianne und Jürgen Roth, Wolfgang Raichle, Ursula Hämmerle und Sibylle Vogler – von Pauli wissen, ob in den kommenden Jahren Haushaltsmittel im Haushalt des Zollernalbkreises für die fortlaufende Sanierung des Zollernalb-Klinikums am Standort Albstadt eingeplant seien. Schließlich sei diese auch dann wichtig, wenn ein Zentralklinikum in der Zukunft gebaut werden sollte.

Die nächste Frage richtet sich an Pauli persönlich: "Woher kommt Ihre Überzeugung, dass ein Zentralklinikum schwarze Zahlen schreibt?", wollen die Unterzeichner wissen. Und: "Ist es nicht sinnvoller, die bestehenden Kliniken (in Albstadt und Balingen; Anm. d. Red.) zu erhalten und zu sanieren, wie bereits mit Balingen geschehen, bevor finanzielle Verpflichtungen in nicht absehbarer Höhe eingegangen werden?" Dass durch den Bau eines Zentralklinikums Haushaltsmittel für Jahre gebunden würden, thematisiert die BI in der nächsten Frage, und will von Pauli wissen: "Inwieweit kann der Kreistag garantieren, dass auch in Zukunft – zehn bis 20 Jahre – genügend Haushaltsmittel für notwendige Aufgaben des Kreises und der Kommunen zur Verfügung stehen werden?"

Der Beschluss des Kreistages des Zollernalbkreises aus dem Jahr 2005, im Zollernalbkreis zwei Kliniken zu betreiben, bestehe weiter, fahren die Unterzeichner fort. "Warum soll jetzt, nachdem die Klinik in Balingen für rund 90 Millionen Euro saniert wurde, plötzlich ein Zentralklinikum gebaut werden?" Schließlich fragen die BI-Vertreter Günther-Martin Pauli, ob er als Landrat den Bürgern des "oberen Bezirks" – gemeint ist die Region um Albstadt – die Zusicherung geben könne, dass das Zentralklinikum nicht in Balingen gebaut werde.

Die BI sei nach wie vor der Überzeugung, dass der Bau eines Zentralklinikums für den Zollernalbkreis eine hohe finanzielle Belastung mit sich bringe, und dass es mit einer "durchdachten Sanierungspolitik und einem neuen, optimierten medizinischen Konzept" möglich sei, dass "beide Kliniken die gesundheitliche Versorgung der Bürger im Zollernalbkreis sicherstellen".