Mona Andres und Anna-Lena Riedel (von links) tragen ihr einladendes Lächeln unter der Maske und hoffen auf zahlreiche Teilnehmer am Freitag. Foto: Eyrich

Großdemonstration am Freitagnachmittag soll deutlich machen: Klimakrise macht keine Pause.

Albstadt-Ebingen - Eine große Demonstration der Bewegung "Fridays for Future" beginnt am Freitag, 25. September, um 15 Uhr auf der Marktstraße in Ebingen. Mona Andres und Anna-Lena Riedel haben sie mit einem kleinen Team organisiert und verraten, warum teilnehmen so wichtig ist.

Dass die Coronavirus-Pandemie die akutere, aber nicht die größte Bedrohung für die Menschheit ist – das soll die Großdemonstration am Freitag ab 15 Uhr in der Ebinger Fußgängerzone deutlich machen. "Die Klimakrise besteht weiter", betonen Mona Andres und Anna-Lena Riedel. Sie besuchen die 13. Klasse der Walther-Groz-Schule und haben inzwischen die Organisation der "Fridays for Future"-Streiks in Albstadt übernommen – zusammen mit einem kleinen Team, das sich über weitere Helfer und Mitstreiter freuen würde, wie sie erklären.

"Es braucht weitere Anstöße"

"Die Corona-Krise hat uns motiviert, weil sie gezeigt hat, dass die Politik bereit und in der Lage ist, zu handeln, wenn es darauf ankommt", sagt Mona Andres. Außerdem habe sich inzwischen gezeigt, dass die weltweite Bewegung, die von der schwedischen Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg ausgegangen ist, dazu beitrage, das Bewusstsein der Menschen im Hinblick auf Klima- und Umweltschutz zu schärfen.

"Aber es braucht weitere Anstöße" – dessen sind sich die beiden Schülerinnen bewusst. "Unser Anliegen ist nicht nur deutlich zu machen, dass jeder etwas dazu beitragen kann, sondern dass die Politik in der Verantwortung steht." Müll recyceln, auf Plastik verzichten, öffentliche Verkehrsmittel nutzen und ähnliches mehr, damit sei es eben nicht getan. Das Bewusstsein müsse zwar von unten kommen, wichtige Veränderungen könnten aber eben nur mit Hilfe der Politik erfolgreich durchgesetzt werden.

Demo beginnt erst nach Schulschluss

Beispiele? Fallen den beiden viele ein, etwa die Preise für öffentliche Verkehrsmittel. Wenn die Bahnfahrt nach Köln viel teurer sei als das Flugticket nach Mallorca, dann stimme etwas nicht, monieren die Aktivistinnen. Ein weiteres Beispiel sei die Energiewende, die am Freitag in Albstadt – und bundesweit bei den Demonstrationen – im Mittelpunkt steht. "Die Politik sollte lieber die erneuerbaren Energien subventionieren als die Kohle", moniert Mona Andres.

Ein "Schulstreik" ist die Großdemonstration am Freitag übrigens nicht, sondern beginnt bewusst erst um 15 Uhr. Nicht nur deshalb, weil Corona den Schülern derzeit ohnehin manchen Strich durch den regulären Unterricht macht, sondern vor allem, damit möglichst viele – auch Berufstätige – daran teilnehmen können. Zumal die Klimakrise alle treffe und alle angehe – darauf müssen Anna-Lena Riedel und Mona Andres nicht mehr eigens hinweisen.

Veranstalter rufen zum Tragen einer Maske auf

Die Organisatorinnen rufen alle Teilnehmer der Aktion auf, eine Mund-Nase-Maske zu tragen, obwohl die Corona-Auflagen der Stadt das nicht vorgäben. Der Grund? "Es ist uns ein Anliegen, keinen Hotspot zu bilden. Wir hören auf die Wissenschaft – nicht nur in punkto Klimakrise", stellen sie klar.

Für die Menschenkette, die sich am Freitag formieren soll, hat das Orga-Team deshalb auch Banner vorbereitet mit Statements darauf, die 1,50 Meter oder länger sind. Sie sollen zwischen die einzelnen Teilnehmer gelegt oder von ihnen hochgehalten werden. Die Banner hat ihnen die Secontique der Caritas gestiftet, die Technik kommt vom Kunst-Werk-Haus, wo sich die Aktivisten zu ihren Runden treffen – auch das Mikrofon, an dem jeder seine Meinung sagen darf.

Gilt das auch für jene, die anderer Meinung sind? "Ja", stellen Mona Andres und Anna-Lena Riedel klar. "In unserer Bewegung ist es wichtig, demokratische Grundwerte zu vertreten, andere Meinungen zu tolerieren und auch auszuhalten." Für sie sei das lediglich ein Anreiz, noch mehr Aufklärung zu leisten.

Wer sich im Organisationsteam engagieren will, findet auf der Internetseite https://fridaysforfuture.de/ eine Übersicht der Ortsgruppen und ihrer Kontaktdaten sowie die Termine geplanter Aktionen und Demonstrationen, auch in der weiteren Region. Via WhatsApp, Skype und andere digitale Wege sind die Gruppen auch überregional vernetzt, berichten die Schülerinnen.

Kontakt zur Gruppe gibt es unter der E-Mail-Adresse albstadt@fridaysforfuture.is