Michael Föst (links) und Walter Wadehn stehen weiter an der Spitze der IG Metall Albstadt. Foto: SB-Archiv

Wiederwahl in Delegiertenversammlung. Zahl der Mitglieder steigt trotz Stellenabbau.

Zollernalbkreis. Walter Wadehn und Michael Föst, Erster und Zweiter Bevollmächtigter sowie Kassierer der IG Metall Albstadt, sind in der Delegiertenversammlung in Mühlheim/Stetten (Kreis Tuttlingen) in ihren Ämtern bestätigt worden. Wadehn erhielt 86,9 Prozent der Stimmen, Föst 97,6 Prozent.

Die vergangenen vier Jahre seien geprägt gewesen durch die größte Finanz- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, so Wadehn. Zu großen Entlassungen sei es durch die Planinsolvenz bei Mayer & Cie. in Albstadt, durch die Betriebsschließungen der Firmen Dionys Hofmann in Albstadt und Abbott in Rangendingen sowie Hofmann Meßtechnik in Grosselfingen gekommen. Nach 60 Jahren sei auch das Aus der Firma Bima in Hechingen gekommen. Trotz des Abbaus von mehr als 1000 Arbeitsplätzen in den von der IG Metall betreuten Betrieben habe die IG Metall Albstadt einen Mitgliederzuwachs verzeichnet, so Wadehn. Dadurch sei die Durchsetzungsfähigkeit in den Betrieben erhöht worden. Die Nutzung der Kurzarbeit sowie die tarifvertraglichen Regelungen zur Kurzarbeit hätten einen größeren Arbeitsplatzabbau in der Region vermieden. In vielen Betrieben habe die IG Metall durch Zusatztarifverträge weitere Entlassungen verhindern und zumindest die befristete Übernahme der Auszubildenden sichern können. Die vergangene Amtsperiode sei zudem geprägt gewesen vom Kampf der IG Metall gegen schlechte Bezahlung in Form von Leiharbeit.

Auf politischer Ebene habe die IG Metall gegen die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre gekämpft. 1691 Rechtsschutzfälle wurden in den vergangenen vier Jahren durch die IG Metall bei den Arbeits- und Sozialgerichten geklärt. Ein weiterer Schwerpunkt der IG Metall war die Interessenvertretung der schwerbehinderten Menschen im Betrieb und der Ausbau der Jugendarbeit. Im Jugendbereich, so Wadehn, seien die größten Mitgliederzuwächse erzielt worden.

Michael Föst verwies auf die gute Lage der Ortskasse. Die politische Eigenständigkeit der Verwaltungsstelle Albstadt sei durch die gute Mitgliederentwicklung in den nächsten Jahren gesichert. In der aktuellen Tarifrunde habe es in 17 Betrieben Warnstreiks gegeben.