Verabschiedung im kleinen Kreis: Regina Grünwald, die scheidende Pflegedienstleiterin der Sozialstation St. Vinzenz, mit Geschäftsführer Berthold Stroppel Foto: Sozialstation Foto: Schwarzwälder Bote

Sozialstation: Regina Grünwald ist im Ruhestand, die Nachfolge tritt Marina Storm an

In der in Ebingens Weststadt beheimateten katholischen Sozialstation St. Vinzenz hat die Pflegedienstleitung gewechselt: Regina Grünwald ist im Ruhestand. Ihre Nachfolgerin heißt Marina Storm und deren Stellvertreterin Andrea Hirt.

Albstadt-Ebingen. In 43 Jahren hat die Sozialstation St. Vinzenz nicht mehr als zwei Leiterinnen gehabt – von 1977 bis 2000 Schwester Eduarda und seit 2000 Regina Grünwald. In diesen 43 Jahren ist in der ambulanten Pflege viel passiert. In den 1980er Jahren kam die Station mit vier Schwestern aus; heute teilen sich 30 Pflegekräfte 20 Vollzeitstellen. Dass alte und kranke Menschen von ihren Angehörigen gepflegt werden, kommt nicht mehr so oft vor wie noch vor einer Generation; den entscheidenden Unterschied aber hat die Einführung der Pflegeversicherung im Jahr 1997 gemacht. Durch sie ist ambulante Pflege im heutigen Umfang erst möglich geworden.

Die Aufgaben, die auf Marina Storm zukommen, sind daher mit denen ihrer Vorvorgängerin nur bedingt zu vergleichen. Sie muss, wenn sie Dienstpläne schreibt, den Einsatz von 30 Pflegekräften koordinieren, die größtenteils zeitliche Präferenzen und Bedürfnisse haben, und mit den zeitlichen und sonstigen Präferenzen von bis zu 230 Pflegebedürftigen unter einen Hut bringen. Sie führt die Erstgespräche mit neu hinzukommenden Patienten und deren Angehörigen, kümmert sich um die Aufnahmeformalitäten und erstellt Kostenvoranschläge; außerdem zeichnet sie dafür verantwortlich, dass die Qualität stimmt und die Sozialstation bei der alljährlichen MDK-Prüfung eine gute Figur macht. Um die Finanzen und um Details wie den TÜV für die 15 Wagen des Fahrzeugparks muss sie sich nicht kümmern; das macht Berthold Stroppel, der Geschäftsführer.

Marina Storm ist auf ihr neues Amt gut vorbereitet; sie hat ein Jahr Einarbeitungszeit und 420 Stunden Lehrgang hinter sich – die 41-Jährige ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin, aber für die Pflegedienstleitung bedarf es einer Zusatzausbildung, die sie parallel zur Arbeit in der Sozialstation absolvierte. Seit 20 Jahren ist sie für die Sozialstation St. Vinzenz tätig; mit Andrea Hirt hat sie eine Stellvertreterin an ihrer Seite, die seit 35 Jahren dabei und die mit Abstand Dienstälteste ist – sie verfügt über immense Erfahrung.

Die Pflegestation St. Vinzenz bietet sowohl Grund- als auch Behandlungspflege an, das heißt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen beim Waschen, Anziehen, Tischdecken und bei der Abendtoilette; sie geben aber auch Insulinspritzen, ziehen Stützstrümpfe an und wechseln Verbände. Tätig sind sie in den überwiegend katholischen Orte Lautlingen, Margrethausen, Straßberg und Kaiseringen, dazu im mehrheitlich evangelischen Laufen und in Ebingen.

Eine zeremoniöse Verabschiedung und Amtseinführung der alten und der neuen Pflegedienstleiterin hat es nicht gegeben, nur eine Verabschiedung im Kreis der Mitarbeiter – schon wegen Corona. Wie ist die Sozialstation bisher mit der Pandemie zurechtgekommen? Anfangs haben sich einige Patienten aus Furcht vor einer Infektion abgemeldet und die Hilfe ihrer Angehörigen in Anspruch genommen – inzwischen, so Stroppel, "sind sie alle wieder zurück". Ein anderes, chronisches Problem der Branche, nämlich Personalmangel, ist ihm bisher erspart geblieben – er erklärt sich das unter anderem mit dem guten Betriebsklima in St. Vinzenz.