Ungewöhnliche Formen hat laut Planung die beiden Mietsgebäude, welche die Volksbank auf dem Eisplatz bauen will. Foto: Volksbank

Statt fünf Mietshäusern baut die Volksbank Albstadt nur zwei – aber die sind richtig groß.

Albstadt - Die Volksbank Albstadt hat ihre Planung für das frühere Gelände des Autohauses Rieber in Ebingen modifiziert: Statt der ursprünglich vorgesehenen fünf Mehrfamilienhäuser sollen dort bis 2022 zwei achtgeschossige Wohn- und Geschäftsgebäude entstehen.

Seit die Volksbank im September 2016 ihre Pläne publik machte, im Anschluss an den Bau ihres neuen Verwaltungsgebäudes auf dem früheren Eisplatz nördlich davon fünf Mietswohnhäuser zu bauen, sind über zwei Jahre vergangen. Am ursprünglichen Konzept, sich auf den Mietswohnungsbau zu verlegen und dadurch in Niedrigzinszeiten, in denen das eigentliche Kerngeschäft kaum etwas einbringt, eine lukrativere Einnahmequelle zu erschließen, hat sich nichts geändert, an Details dagegen um so mehr.

Laut Robert Kling, dem Vorstandssprecher der Volksbank Albstadt, hatten sich schon bald nach der Bekanntgabe der Baupläne diverse Freiberufler bei der Volksbank gemeldet und nachgefragt, ob nicht auch Platz für Büros und Praxen in den neuen Häusern wäre. Hinzu kamen zahlreiche Anfragen potenzieller Mieter – so viele, dass Kling und sein Vorstandskollege Benjamin Wurm umdisponierten und eine Neuplanung beim Generalübernehmer Wessner N.E.S.T Bau aus Kirchdorf an der Iller in Auftrag gaben.

Herausgekommen sind zwei Wohntürme mit jeweils acht Geschossen. Jedes dieser Geschosse hat ein gleichseitiges Dreieck als Grundriss, aber diese Dreiecke sind um 15 Grad zueinander verschoben, und daher hat das gesamte Gebäude nicht die Form einer Tobleroneschachtel, sondern – durchaus raffiniert – eher die eines gedrungenen Spiralbohrers. In jedem Haus stehen 4000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung – zum Vergleich: die ursprünglich geplanten fünf wären zusammen auf 4800 gekommen.

Die untersten drei Geschosse sind für Anwaltskanzleien, Ärztepraxen und Büros reserviert; in den oberen fünf wird gewohnt. Jedes Haus enthält 25 Mietwohnungen, von denen acht zwei, die meisten anderen drei und einige wenige noch mehr Zimmer besitzen. Zwei Fahrstuhlschächte bilden das zentrale Rückgrat des Gebäudes. Geparkt wird unterirdisch, Besucher und Kunden der Ärzte, Anwälte und Physiotherapeuten finden aber auch Parkplätze rings um die Häuser und am nördlichen Rand des Geländes vor. Die Kosten: zehn Millionen Euro pro Haus.

Die 50 Wohnungen in den beiden Häusern, daran hat die Volksbank Albstadt von Anfang an keinen Zweifel gelassen, stehen nicht zum Verkauf; sie können nur gemietet werden – schließlich würden Verkäufe die Pläne konterkarieren, Geld, das derzeit keine Zinserträge bringt, anderweitig arbeiten zu lassen.

Robert Kling weist zudem darauf hin, dass die betagteren Albstädter, die verstärkt ihre zu groß gewordenen Häuser in den Hanglagen abstoßen und in die innerstädtische Tallage umsiedeln wollen, oft nicht die Verkaufspreise auf dem Immobilienmarkt erzielen, die ihnen den Kauf einer neuen Wohnung ermöglichen würde. Ihnen bleibe die Miete – und welcher Vermieter wäre verlässlicher als eine Bank. "Soviel steht fest – wir werden niemals Eigenbedarf reklamieren."

Allen Interessenten empfiehlt Kling, sich möglichst rasch zu entscheiden – je früher man einsteigt, desto mehr Einfluss kann man auf die Planung nehmen.

Derzeit ist das Baugesuch in Arbeit; es soll Anfang 2019 eingereicht werden. Der Baubeginn ist für das zweite Halbjahr 2019 vorgesehen; die Bauzeit veranschlagen die Planer Harald und Raphael Wessner mit zweieinhalb Jahren.