Star ohne Allüren: Rapper Edin beim Selfie mit Statisten Foto: Eyrich

Nach erster Enttäuschung nun richtiger Clip im Netz. Statisten wünschen mehr Kulanz der Stadt. Mit Video

Albstadt - Der Rapper Edin hatte im September kurzerhand den Ebinger Tunnel sperren lassen und einen Kinosaal im Capitol unter Popcorn gesetzt. Das Musikvideo, das Grund für diesen Spaß war, ist jetzt online.

Als Anfang Oktober das neue Lied "Tanzen" von Edin veröffentlich wurde, waren viele Albstädter enttäuscht: Das Musikvideo war ein reiner Studiodreh und sämtliche Szenen, die in Albstadt gedreht worden waren, fehlten. Inzwischen ist ein weiteres Video online gegangen, das genau diese Szenen zeigt und unterschiedliches Feedback erhält. Innerhalb der ersten 14 Tage hat es das Video auf gerade mal 1200 Aufrufe geschafft.

Michael Heim, der mit einem VW-Bulli im Tunnel dabei war, hat das Video bereits gesehen. Seine Meinung: "nett". Er ist im Video - sogar in einer Nahaufnahme - zu sehen. Ihm sei es der Spaß zwar wert gewesen. Ein zweites Mal würde er jedoch eher nicht mitmachen.

Das ganze Video kann hier angeschaut werden:

Ein weiterer Statist im Tunnel war Mike Hoffmann. Im Video ist er einige Male im Hintergrund auf seiner roten Harley zu sehen. Auch er war über die ersten Veröffentlichungen "etwas enttäuscht". Seit er aber das neue Video gesehen hat, in dem die Szenen aus Albstadt in das Musikvideo eingearbeitet wurden, ist er zufrieden. "Für mich als Technik-Freak war es einfach hoch spannend zu sehen, wie sich das Equipment gegenüber früher verändert hat. Das geht heute alles wesentlich einfacher", erzählt er. Beeindruckt hat ihn auch die Relation: "Es ist schon interessant, wie lange man drehen muss - für ein paar Minuten fertiges Video." 

Nur noch eine weitere halbe Stunde nötig gewesen

Was er sich aber anders gewünscht hätte, ist das Verhalten der Stadt, sagt Hoffmann: "Das war schon ein bisschen kleinlich, wie vehement die in der Nacht des Drehs auf die pünktliche Räumung des Tunnels gepocht haben." Vor allem, da für den Dreh nur noch eine weitere halbe Stunde nötig gewesen sei. Diese halbe Stunde an zusätzlichem Drehmaterial hätte dem Video gut getan, meint er.

Sarah Braun, Pressesprecherin der Stadt Albstadt, sieht das anders: Produzent Erdal Gühler hatte eine verkehrsrechtliche Anordnung für die Sperrung des Tunnels bekommen. Diese sah die Sperrung von 20 bis 1 Uhr vor. Hätte Gühler weitere Zeit für den Dreh benötigt, wäre eine Verlängerung der Anordnung möglich gewesen - aber nicht mitten in der Nacht. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, erklärt Braun: Die Feuerwehr war zur Absicherung des Drehs und zur Überprüfung der Kohlenmonoxid-Werte vor Ort, Mitarbeiter des Bauhofs waren gekommen, um die Sperrung und anschließende Öffnung des Tunnels vorzunehmen und auch die Polizei war informiert. Ein spontanes Verlängern wäre also nicht möglich gewesen.

Wie das Video bei Produzent Erdal Güler ankam, und ob ihm die fehlende halbe Stunde wirklich einen so großen Strich durch die sprichwörtliche Rechnung gemacht hat? Trotz mehrmaliger Anfrage meldete sich Güler nicht darauf.

Wir waren bei den Dreharbeiten im Ebinger Tunnel live dabei: