Fair-Trade-Stadt: Tea-Time im Weltladen
Albstadt-Ebingen (müb). Zur "Tea-Time" im Weltladen hatte Yvonne Weiss, Beraterin des Fair-Trade-Verbandes GEPA, kürzlich eingeladen. Der Grund: Sie wollte nicht nur über die fair gehandelten Produkte informieren, sondern Interessierte auch davon überzeugen, wie gut sie schmecken. Denn noch immer hält sich bei manchen das Vorurteil, sie seien geschmacklich nicht mit den bekannten Markenprodukten vergleichbar.
Die Besucher erfuhren, dass die Waren nachhaltig verpackt sind und die faire Bezahlung den Arbeitskräften in den Herkunftsländern hilft, vor Ort ihre Existenz zu sichern – eine wirksame Maßnahme gegen Flucht.
Weiss stellte ein neues Teesortiment vor. Außerdem durften die Gäste ungewöhnliche Schokoladensorten – etwa mit Kardamom – testen. Die Tees werden nicht mehr in den Herkunftsländern abgepackt, weil dadurch in der Vergangenheit zu große Lieferungslücken entstanden sind. Nun werden die Tees in Europa verpackt, etwa in der Behindertenwerkstatt Martinshof bei Bremen. So können viel größere Mengen abgenommen werden und die Kosten für Verarbeitung und Verpackung sinken, wie Weiss erklärte. Die Folge: Vor Ort verbessern sich die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsaufträge für Teepflückerinnen steigen. Manch eine Kleinbäuerin habe Dank der "Oiko-Kreditvergabe" nun ein sicheres Einkommen und könne auch in Zukunft immer wieder neue Teesträucher kaufen.
Was kommt bei den Teepflückerinnen an? Der Erlös von einem Kilogramm Tee liegt bei 17,50 Euro. Die Pflückerinnen erhalten 70 Prozent. Bei einem Euro liegt die Faire-Trade Prämie; 4,25 Euro sind weitere Ausgaben, etwa für den Export. Die Verpackungen der Teebeutel bestehen aus Holz- und Zellulosefasern. Hochwertige Tees der ersten Pflückung werden gar in handgeschöpften Papierverpackungen aus Indien abgepackt.
Nicht zuletzt gab Yvonne Weiss Tipps, was beim Teegenuss wichtig ist: Grüntee sollte mit 70 Grad heißem Wasser aufgebrüht werden; bei Schwarztee sollten es hundert Grad Celsius sein; getrunken werden beide bei 40 Grad.