BETRIFFT: Diskussion um das geplante Gewerbegebiet Hirnau und die Ortsumfahrung Lautlingen

Haushaltssperre hin oder her, Verschuldung durch Corona, Kurzarbeit allerorten, womöglich danach auch Arbeitslose, und nach dem 31. Dezember Insolvenzen wie nach dem Zweiten Weltkrieg noch nie dagewesen. Die Schuldenuhr Deutschlands zeigt am 13. Oktober die Rekordsumme von 8 888 888 888 888 Euro, und jede Sekunde kommen 10 424 Euro hinzu.

Und unserem Oberbürgermeister Konzelmann träumt es von einer Kulturhalle – in Albstadt gibt es 20 große Hallen – und dafür hat er das Baugebiet (Bildstock; circa zehn Hektar) reserviert, nur um diese Fläche nicht für eine Gewerbefläche anstatt von Hirnau (rund 30 Hektar) opfern zu müssen. Hirnau muss durchgezogen werden, obwohl in Albstadt folgende Gewerbeflächen problemlos und zu marktüblichen Preisen zu erschließen wären: Eschach zwischen Lautlingen und Laufen mit rund zehn Hektar, Langenwand mit bis zu 35 Hektar, Statthalde mit rund 25 Hektar und Bildstock mit circa zehn Hektar. Weshalb so umständlich und kostenintensiv, wo Albstadt doch "koa Goass mei bocka lau ka" (Anm. d. Red: Schwäbisch für "kein Geld mehr hat"). Bei einer Ortsumfahrung mit Tunnel, ohne Viadukt und ohne Hirnau könnte die Stadt den Interims-Anschluss Wasserscheide und damit fünf Millionen Euro sparen. Zusätzlich gewänne sie Raum für 50 bis 60 Bauplätze. Hirnau bliebe als Landschaft und Naturfläche erhalten. Die eindeutig bessere Ortsumfahrung mit Tunnel käme zum Tragen. Mit einem Fingerzeig könnten OB Konzelmann und der Gemeinderat die bessere Lösung einleiten. Warum macht man das nicht? 30 Jahre Planung, und nichts dazugelernt! Es könnte sich rächen, da aufgrund der immensen zusätzlichen Verschuldung durch Corona die nicht lebenswichtigen Projekte um 20 Jahre nach hinten verschoben werden.

Sonja Nufer | Albstadt