Entzwei gebrochen ist das Motorrad des Fahrers, der am 16. Juni mit hohem Tempo verunglückte. Foto: Eyrfich

Michaela Maier: Stelle ist kein Unfallschwerpunkt. Bei Vorsatz hilft kein Tempolimit.

Albstadt-Tailfingen - Den tödlichen Unfall zwischen Onstmettingen und Tailfingen hat Olaf Baldauf (CDU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats noch einmal angesprochen.

Auf der Straße gelte ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern und als Anlieger habe er dort schon oft kritische Situationen erlebt. Auch seine Nachbarn hätten ihm von mehreren tödlichen Unfällen auf der Strecke erzählt, berichtete Baldauf und fragte Michaela Maier, Leiterin des Ordnungsamtes, wie viele es genau gewesen seien und ob sich solche Unfälle nicht durch häufigere Tempokontrollen oder bauliche Maßnahmen vermeiden ließen.

Michaela Maier war gut vorbereitet und machte deutlich, dass die Stelle kein Unfallschwerpunkt sei und eine Kommune nicht immer gefordert sei, wenn durch "individuelles vorsätzliches Verhalten" solche Unfälle passierten. Der Motorradfahrer, der beim Zusammenstoß mit einem Auto, das in die Freibadstraße abbiegen wollte, tödlich verletzt worden war, sei mit extrem hoher Geschwindigkeit und unter nachweislichem Alkoholeinfluss unterwegs gewesen, so Maier. Es sei sehr fraglich, ob die Fahrerin des abbiegenden Wagens, die ebenso verletzt wurde wie ihr acht Monate altes Kind, das Motorrad rechtzeitig habe erkennen können, so schnell wie es fuhr.

In den vergangenen fünf Jahren hätten sich an der Stelle vier Verkehrsunfälle – drei Vorfahrts- und ein Auffahrunfall – ereignet, bei denen eine Person schwer, drei weitere leicht verletzt wurden. "Bei keinem dieser Unfälle war zu hohes Tempo die Ursache."

Bei Tempokontrollen dort lägen die Beanstandungsquoten stets zwischen zwei und 4,5 Prozent. "Ich bin bereit, den Bereich zu berücksichtigen, wenn wir die mobilen Messungen ausweiten", kündigte die Ordnungsamtsleiterin an. Stationäre Messanlagen seien an dieser Stelle allerdings nicht sinnvoll. Ortsvorsteher Sigfried Schott (Freie Wähler) bestätigte allerdings, dass auf der Strecke viel gerast werde. Er bekomme oft Klagen von Anwohnern zu hören.